Corona-Krise Villach
"Die Maßnahmen werden die Stadt einen Millionenbetrag kosten"
Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Vorhaben der Stadt Villach aus? Welche Projekte müssen verschoben werden? Die WOCHE im Gespräch mit dem Villacher Bürgermeister Günther Albel.
WOCHE: Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf geplante Bau-Vorhaben der Stadt Villach? Was verzögert sich, was wird aufgeschoben? Man denke an die Eishalle, die Vorhaben im Bildungsbereich, Draulände oder das Markthallenkonzept.
GÜNTHER ALBEL: Derzeit erarbeiten wir einen Notfallplan. Details kann ich noch nicht bekannt geben. Erklärtes Ziel ist es, möglichst viel von den geplanten Vorhaben auch umzusetzen. Denn Villach muss in den kommenden Monaten, vielleicht sogar Jahren, wieder jener Wirtschaftsmotor sein, der es auch in der Vergangenheit in schwierigen Phasen war.
Fix ist aber schon jetzt: Es wird bei allen Vorhaben zu Verzögerungen kommen. Denn derzeit sind nicht einmal Ausschreibungen und Auftragsvergaben möglich, da viele Baufirmen geschlossen haben. Wir alle werden Geduld brauchen.
WOCHE: Wie sieht es mit dem geplanten Marktkonzept aus?
ALBEL: Wir arbeiten intensiv am Bebauungsplan. Was die konkrete Umsetzung betrifft, gilt, was ich bereits oben gesagt habe: Viele Firmen arbeiten derzeit nicht, Verzögerungen sind überall einzuplanen.
WOCHE: Mit April sollte auch der E-City Bus starten.
ALBEL: Wir könnten im April starten. Da derzeit öffentliche Verkehrsmittel aber eher zu meiden sind, da sie dem Gebot des Abstandshalten widersprechen, haben wir den Start vorerst auf Juni verschoben.
WOCHE: Finanziell wird es enger, wird sich daraufhin auch im Stellenplan Magistrat, bleibt es bei den 14 zusätzlichen Mitarbeitern?
ALBEL: Der Magistrat hat auch in schwierigen Zeiten extrem viel Arbeit zu erledigen. Zudem gehen wir davon aus, dass der Aufschub, der sich derzeit bei vielen Anliegen ergibt, zu enormen Anforderungen in den kommenden Monaten führen wird. Wir werden Personal brauchen. Daher wird der beschlossene Stellenplan auch umgesetzt.
WOCHE: Welche finanziellen Mittel wurden bis jetzt für Krisenbewältigungs-Maßnahmen bereitgestellt?
ALBEL: Die unterschiedlichen Maßnahmen – von der Streichung von Gebühren bis zum Aussetzen von Kindergartenbeiträgen – werden die Stadt Villach einen Millionenbetrag kosten. Umso wichtiger ist es, dass wir die nötigen Umschichtungen im Budget als politische Gemeinschaft in Angriff nehmen: SPÖ, ÖVP und FPÖ. Die Stadtsenats-Parteien haben den Ernst der Lage von Anfang an erkannt und arbeiten gemeinsam dafür, dass Villach bestmöglich aus dieser Krise wieder herauskommt.
Vielen Dank für das Gespräch.
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