Enorme Schäden! Sogar Schutzwälder müssen geschlägert werden
In und um Villach stehen nach Hagel, Sturm und Hitze 150 Hektar Waldfläche kahl. Borkenkäfergefahr wird immer größer.
VILLACH (kofi). Die Waldflächen in und um Villach haben auch schon bessere Zeiten erlebt. Nach einem supertrockenen Sommer mit dem verheerenden Hagelsturm am 7. Juli zeigt sich erst jetzt das ganze Ausmaß der Schäden.
Große Flächen kahl
"150 Hektar Waldfläche stehen kahl", sagt Bezirksforstinspektor Peter Honsig-Erlenburg: "So viel waren es noch nie." In Folge des Sturms seien weite Gebiete bei Wernberg, in Köstenberg, beim Oswaldiberg, beim Verditz oder im unteren Gailtal schwer beschädigt.
Zum Windschaden kommt nun die Borkenkäferbedrohung. "Üblicherweise sind pro Jahr in den Bezirken Villach und Villach-Land rund 30.000 Festmeter Holz betroffen. Heuer sind wir schon bei mehr als 50.000", sagt Honsig-Erlenburg. Die Folge seien umfangreiche Notschlägerungen, um den Käferbefall einzudämmen.
Sogar Schutzwälder auf der Gerlitzen müssten abgeholzt werden, eine potenzielle Gefahr für die Häuser darunter. Hier müsse nicht nur geschlägert, sondern auch sofort wieder aufgeforstet werden. Das Ausmaß des Befalls sei "wirklich außergewöhnlich".
Fünf Millionen Schaden
Insgesamt schätzt Honsig-Erlenburg den Schaden auf mindestens fünf Millionen Euro.
Sein Appell an die rund 7.500 Waldbesitzer in und um Villach: "Kranke Bäume müssen sofort entfernt werden. Und auch das herumliegende Holz muss weg. Hier verbreitet sich der Borkenkäfer schnell weiter." In den kommenden Monaten bis ins Frühjahr 2016 warte extrem viel Arbeit auf Waldbesitzer und Forstarbeiter. Zusätzliches Problem: Aufgrund der enormen Holzmengen, die aus den Wäldern abtransportiert werden, sind die Kapazitäten der meisten Sägewerke erschöpft.
Wer Hilfe braucht, möge sich rasch bei der Bezirksforstinspektion melden. Mails an: bhvl.bfi@ktn.gv.at
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