Schiedsrichterin Tanja Hausott
"Zu Beginn war es schwer, sich durchzusetzen"

Heute als Vizepräsidentin des KFV aktiv. | Foto: Tanja Hausott
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  • Heute als Vizepräsidentin des KFV aktiv.
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Die St. Magdalenerin Tanja Hausott war die erste weibliche Schiedsrichterin der österreichischen Bundesliga und ist aktuell Vizepräsidentin des Kärntner Fußballverbandes. Wir sprechen mit der Kärntnerin über ihre Leidenschaft für das runde Leder und den Frauenfußball in Kärnten. 

WOCHE: Sie waren die erste weibliche Schiedsrichterin der Bundesliga und sind Vizepräsidentin des Kärntner Fußballverbandes. Wann hat Ihre Leidenschaft für den Fußball begonnen?
TANJA HAUSOTT: Das begann als kleines Mädchen, als ich meine Eltern immer auf den Fußballplatz begleitete, sie waren ehrenamtlich beim MSC Magdalen engagiert. Später war ich dann auch Platzsprecherin beim Magdalener Sportclub. Es faszinierte mich damals schon, wie sich die Schiedsrichter am Platz bewegten. Fußball selbst habe ich nie gespielt, nur meine Mutter war in ihren jungen Jahren Fußballerin.

Wie war es für Sie als Mädchen in einem männlich dominierten Sport?
Zu Beginn meiner 18-jährigen Tätigkeit als Schiedsrichterin war es sehr schwer mich durchzusetzen. Ich war auch eine der ersten und musste mich wesentlich mehr beweisen als die Männer. Über die Jahre hinweg wurde es aufgrund meiner konstanten Leistungen leichter. Heute hört man den Sager, Frauen gehören nicht auf den Fußballplatz, immer weniger.
 
Wo steht der Frauenfußball in Kärnten?
Dass Fußballsport weiblich wird, ist nach dem tollen Abschneiden der Frauennationalmannschaft bei der Euro-2017 keine Modeerscheinung mehr. Der Frauenfußball gewinnt deutlich mehr an Bedeutung als noch vor zehn Jahren. Dieser Trend ist auch in Kärnten zu sehen. Auch gab es in Kärnten erstmalig den vom KFV organisierten Frauentrainerkurs, den 21 Frauen absolvierten. 

Wie ist es um die Jugendarbeit bestellt? "Holt" man die Mädchen denn auch ab?
In Kärnten gibt es seit vier Jahren in sieben Bezirken Trainings speziell für Mädchen. Ziel ist es, die Mädels zu den Vereinen zu bringen. Dass so in jedem Bezirk eine reine Mädchen-Nachwuchsmannschaft entstehen kann. Die Mädchen wurden eigens mit einem T-Shirt ausgestattet, mit der Aufschrift Ballkönigin. Derzeit nehmen an diesen Stützpunkten zirka hundert Mädels teil. Der KFV hat außerdem das Projekt Soccer to Kids, wo an den Volksschulen Schnuppertrainings abgehalten werden. Die Mädchen-Auswahlmannschaft des KFV schlägt sich aktuell hervorragend im bundesweiten Bewerb. Sie liegen hinter Spitzenreiter NÖFV auf dem zweiten Platz. In Kärnten wird hervorragende Arbeit geleistet. Sei es in den Bezirkstrainings oder auch in den LAZs oder den Vereinen. 

Was wünschen Sie sich?
In der Frauen Kärntner Liga spielen zurzeit zehn Mannschaften. Da würde ich mir wünschen, dass es in Zukunft mehr gibt.

Wie managen Sie Familienleben, Beruf und Fußball?
Das lässt sich gut vereinbaren. Auch mein Mann Erik ist sportlich, er kommt vom Ballhockey und Eishockey. Er war als Jugendlicher erfolgreich im Ballhockeysport und hat etliche Weltmeisterschafts-Spiele absolviert. Erik ist seit 22 Jahren Eishockey-Schiedsrichter und seit 2008 Fußball-Schiedsrichter. Wenn wir gerade nicht im Einsatz sind, er als Schiedsrichter und ich als Funktionärin, wird Fußball geschaut oder wir gehen unserem zweiten Hobby nach, Tennis. Ich spiele beim Askö Villach und mein Mann bei BSG Infineon.

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Meilensteine

Tanja Hausotts Karriere als Schiedsrichterin begann 1996 mit der Prüfung in Salzburg, während des Studiums erfolgten erste Gehversuche in Salzburg1999. Dann Schiedsrichterin in Kärnten, 2003 Aufstieg in die Regionalliga und FIFA Abzeichen. 2003 folgte der erste internationale Einsatz in Weißrussland
2005 die erste Europameisterschaft in Finnland, leitete das Spiel um
Platz 3. 2008 Aufstieg in die Bundesliga 2.
Meilensteine: erstes Spiel am 4. April 2008 Austria Wien Amateure-Austria Lustenau, 2008 Leitung Frauenfinale im AlgarvecupUSA-Dänemark. Aufstieg in die Internationale Elita Liga der Frauen. Es folgte Weltmeisterschaft in Chile, in Trinidad &Tobago. Länderspiele und Frauen Championsleague Spiele.

Der Schlusspfiff als Schiedsrichterin erfolgte im Juli 2014.

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