Achtung! Gewohnter Ärzte-Wochenend-Notdienst wird abgeschafft
Ärzte denken über eine Not-Ordination nach

Das Rote Kreuz ist ab April am Wochenende nach Mitternacht für den Notdienst zuständig. | Foto: KK
  • Das Rote Kreuz ist ab April am Wochenende nach Mitternacht für den Notdienst zuständig.
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Alles neu ab April 2019. Der steirische Gesundheitsfonds des Landes reagiert auf den spürbaren Ärztemangel mit einer Neuorganisation des Bereitschaftsdienstes. Die gravierendsten Änderungen: Die Sprengel, in die der Bezirk Voitsberg bisher aufgeteilt war, gibt es nicht mehr, sondern nur mehr eine Region. Die Region 19, wo der Bezirk Voitsberg jetzt dazugehört, umfasst die Gemeinden Bärnbach, Edelschrott, Geistthal-Södingberg, Hirschegg-Pack, Hitzendorf, Kainach, Köflach, Krottendorf, Ligist, Maria Lankowitz, Mooskirchen, Rosental, St. Bartholomä, St. Martin/W., Söding-St. Johann, Stallhofen, Stiwoll und Voitsberg. Die Wochenenddienste in der herkömmlichen Form wird es künftig nicht mehr geben. Anstelle dessen wird ab April 2019 ein sogenanntes "Gesundheitstelefon" eingerichtet. Hier erhält der Anrufer Auskunft, was er selbst tun kann, wohin er sich wenden soll oder es wird in dringenden Fällen ein Visitenarzt direkt geschickt.

Freiwillige Visitenärzte

Das neue Gesetz sieht vor, dass es keine verpflichtenden Wochenenddienste für niedergelassene praktische Ärzte mehr gibt, man kann sich freiwillig für den Dienst als Visitenarzt melden. Die bisherigen Wochenenddienst gingen von Samstag, 7 Uhr, bis Sonntag 7 Uhr sowie Sonntag, 7 Uhr bis Montag 7 Uhr. (Feiertags von 19 bis 7 Uhr). Im neuen System werden die Dienste nur mehr sechs Stunden (von 18 bis 24 Uhr) dauern, ab Mitternacht übernimmt außerhalb von Graz der Rettungsdienst des Roten Kreuzes die Betreuung.

Eigeninitiative

Im Bezirk Voitsberg, wo bisher die Ärzte Leo Nebel und Günter Walch die Wochenenddienste in den Sprengeln perfekt koordiniert haben, befinden sich die Ärzte in Warteposition. Es gab zwar Info-Veranstaltungen in Graz und Leoben, aber die Ärzte brauchen weitere Detail-Informationen, die sie erst im Jänner bekommen werden. Bei der letzten Dienststellenbesprechung Mitte Dezember waren die Änderungen ein Hauptthema und viele Ärzte befürchten, dass die Versorgung der Patienten in diesem Ausmaß am Wochenende nicht mehr möglich sein wird wie bisher. 
Dr. Christine Martinjak, praktische Ärztin in Maria Lankowitz, regte bei dieser Sitzung an, dass die Ärzte in der neuen Region 19 einen freiwilligen Samstag-Ordinationsdienst von 9 bis 12 Uhr einführen könnten, damit die Patienten die Möglichkeit haben, auch am Wochenende einen Arzt vor Ort aufzusuchen. "Wir überlegen, so etwas auf die Beine zu stellen. Vielleicht können wir auch andere Regionen mit ins Boot holen", so Martinjak. Der Köflacher Arzt Günter Walch wird hier als Sprecher der Region 19 fungieren. "Wir befürchten, dass es durch das neue Gesetz für Familien mit Kleinkindern, aber auch für ältere Menschen zu Nachteilen kommen könnte."
Bei den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden kamen diese Informationen erst spärlich bis gar nicht an. "Wir wollen vor keine vollendeten Tatsachen gestellt werden, sondern am Tisch mitverhandeln können", meint Gemeindebund-Präsident Erwin Dirnberger, Bgm. von Söding-St. Johann. "Das Thema werden wir im Jänner vehement einfordern."

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