Ehemaliges Bordell umgebaut
Flüchtlingsunterkunft in Stallhofen geplant

Dieses Gebäude an der Gemeindegrenze zwischen Stallhofen und St. Bartholomä soll eine neue Flüchtlingsunterkunft werden. | Foto: Almer
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Die FPÖ mit Bundesrat Markus Leinfellner und dem Vize-Bürgermeister von Stallhofen Bernhard Rössl befürchten, dass in einem geplanten Asylheim im Ortsteil Kalchberg viele junge Männer untergebracht werden, noch dazu in unmittelbarer Nähe einer Schule. Bürgermeister Franz Feirer bekam von Land und Eigentümer die Information, dass hier ausschließlich ukrainische Flüchtlinge untergebracht werden. 

STALLHOFEN/ST. BARTHOLOMÄ. Ein ehemaliges Bordell im Stallhofener Ortsteil Kalchberg könnte ein neues Asylquartier werden. Das Haus, das nach wie vor die Nutzungsbewilligung als Bordell hat und zuletzt Arbeiterwohnungen beherbergte, wurde vom Besitzer an das Landesressort von Doris Kampus als mögliches Quartier für Flüchtlinge gemeldet. Bei einer Besichtigung wurden Mängel festgestellt und das Land erteilte Auflagen. Der Gemeinderat von Stallhofen muss noch einer Nutzungsänderung zustimmen.

Bürgermeister Franz Feirer bekam zugesichert, dass nur ukrainische Flüchtlinge kommen werden. | Foto: Gemeinde Stallhofen
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Asylquartier neben der Schule

Die FPÖ mit Bundesrat Markus Leinfellner und dem Vizebürgermeister Bernhard Rössl wittert hier Schwierigkeiten. "Die Bevölkerung hat bereits massive Bedenken, da sich in der unmittelbaren Nähe zum Gebäude ein Schulstandort befindet. Die völlig verfehlte Asylpolitik der Bundes- und Landesregierung wirkt sich zunehmend auf die steirischen Gemeinden aus", ärgert sich Markus Leinfellner. "Es bräuchte einen sofortigen Asylstopp. Faktum ist aber, dass Landesrätin Doris Kampus ständig neue Quartiere schafft. Wir Freiheitliche lehnen das geplante Quartier in Stallhofen ab, weil davon auszugehen ist, dass wieder viele junge Männer in der vorgesehenen Immobilie untergebracht werden."

Quartier für Ukraine-Flüchtlinge

Aber genau das ist laut Bürgermeister Franz Feirer nicht der Fall. "Ich habe natürlich Kontakt mit dem Besitzer des Hauses in Kalchberg und auch mit Landesrätin Doris Kampus. Beide versicherten mir, dass das Quartier ausschließlich für Flüchtlinge aus der Ukraine vorgesehen ist. Und damit wäre der Standort in der Nähe der Schule sogar ausgesprochen günstig."

Das hat Graz-Umgebung damit zu tun

Selbiges ist auch St. Bartholomäs Bürgermeister Josef Birnstingl zu Ohren gekommen: "Eine Flüchtlingsunterkunft in diesem Haus ist immer wieder ein Thema. Wir stehen den Ukrainern wohlwollend gegenüber, aber natürlich beschäftigt uns die Frage, wie die Menschen zukünftig sinnvoll beschäftigt werden können. Das übersteigt unsere Kompetenzen", sagt er. Warum die kleine Gemeinde in der Causa mitreden sollte, liegt auf der Hand: Das Gebäude befindet sich zwar auf dem Boden Voitsbergs, ist aber nur wenige Meter von der Ortstafel St. Bartholomäs entfernt – bis zum Ortskern Stallhofens sind es hingegen knapp über sechs Kilometer. "Wir haben mit dem Land Kontakt aufgenommen und es scheint, als ob da niemand eine Landkarte in die Hand genommen hat. Stallhofen erfüllt die Zahlen und bekommt die Gelder", so Birnstingl.

"Die FPÖ schürt wieder einmal die Angst und verdreht die Tatsachen", so Feier. Er gibt aber auch zu, dass es in der Flüchtlingsfrage eine große Lösung braucht, die von der EU forciert werden muss. "Wir haben jetzt sieben Jahre lang, seit der ersten Flüchtlingskrise 2015, geschlafen. Fakt ist aber, dass wir am Arbeitsmarkt in Österreich dringend junge qualifizierte Leute brauchen."

FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner spricht sich gegen ein Asylquartier in Stallhofen aus. | Foto: MOMA
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Für Vize-Bürgermeister Bernhard Rössl ist trotzdem klar: "Die FPÖ wird jedenfalls gegen dieses Asylheim auftreten. Wir Kommunalpolitiker sind unmittelbar mit den Folgen und möglichen Problemen in der Unterkunft konfrontiert, nur weil Bund und Land in der Asylpolitik versagt haben."

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