Pfarre Köflach
Köflacher Pfarrer wegen Kinderpornographie verurteilt

Generalvikar Erich Linhardt sucht bereits einen Nachfolger für den Köflacher Pfarrer. | Foto: Almer
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Sechs Monate bedingte Haftstrafe und 4.800 Euro Geldstrafe lautet das rechtskräftige Urteil gegen den Pfarrer von Köflach. Jetzt folgt ein kirchenrechtliches Verfahren.

KÖFLACH. Seit September wird - MeinBezirk.at berichtete - gegen den Pfarrer von Köflach ermittelt. Ein Hinweis eines Vereins war der Auslöser, nachdem immer wieder einschlägige Internetseiten überwacht werden. Das Bundeskriminalamt wurde tätig, weil eine Person beim Hochladen von Kinderpornographie ertappt wurde. Das Landeskriminalamt konnte die IP-Adresse des Pfarrers ausfindig machen.

Rechtskräftiges Urteil

Bei einer Hausdurchsuchung in den Privaträumlichkeiten und im Büro des Priesters neben der Pfarrkanzlei wurden Datenträger mit belastendem Material sichergestellt. Auf einem USB-Stick wurden die Ermittler fündig, im Dezember erhobt die Staatsanwaltschaft Anklage. Der Vorwurf lautete: Beschaffen und Besitz pornographischer Darstellungen Minderjähriger.
Beim Prozess im Straflandesgericht Graz war der Pfarrer voll geständig und wurde bereits rechtskräftig zu einer Geldstrafe von 4.800 Euro und sechs Monaten bedingter Haft verurteilt.

Kirchenrechtliches Verfahren in Rom

Die Diözese Graz-Seckau erklärte, dazu, dass das strafrechtliche Urteil nun die Basis für das  folgende kirchenrechtliche Verfahren sei, das ausschließlich in der Kompetenz der Glaubenskongregation in Rom liegt. "Die Diözese Graz-Seckau hat darauf keinen Einfluss. Mögliche Strafen sind, dass der Priester nicht mehr Seelsorge eingesetzt werden darf oder dass er eine beträchtliche Summe für eine wohltätige Organisation spenden muss. Die kirchenrechtliche Höchststrafe ist die Entlassung aus dem Priesteramt."

Der Priester wurde bereits nach der Hausdurchsuchung beurlaubt und bleibt suspendiert, bis es ein Urteil aus Rom gibt. Auf Basis dieses Urteils wird entschieden, wie es weitergeht. "Wir verurteilen die hier benannten Handlungen jedenfalls auf das Schärfste", so Thomas Stanzer, Sprecher der Diözese Graz-Seckau.

Nachfolger wird gesucht

Da die Pfarre Köflach derzeit keinen Pfarrer hat, bemüht sich Generalvikar Erich Linhardt nun, möglichst bald einen neuen Priester vor Ort einzusetzen. Faktum ist, dass der Pfarrer nicht mehr nach Köflach zurückkehrt. Die Pfarrerstelle wird noch im Jänner ausgeschrieben und Linhardt wartet, ob sich jemand dafür bewirbt. "Wenn sich niemand meldet, dann müssen wir einen Pfarrer suchen", so Linhardt, der auch persönlich mögliche Interessenten ansprechen wird. "Die Nachbesetzung von Köflach war in den letzten Jahrzehnten nie wirklich einfach, vielleicht geht es diesmal leichter." Bis dahin stellen der Seelsorgerraum Voitsberg und die Diözese mit Aushilfen sicher, dass Gottesdienste in Köflach gefeiert werden können.
In Maria Lankowitz wurde Pater Ariel von den Franziskanern wieder zurückbeordert, damit auch hier eine Priesterstelle besetzt ist.


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