Managementplan zum Risiko

Die Bahnhofsbrücke in Voitsberg wurde im Rahmen der Maßnahmen schon neu errichtet.
  • Die Bahnhofsbrücke in Voitsberg wurde im Rahmen der Maßnahmen schon neu errichtet.
  • hochgeladen von Harald Almer

Die Kainach ist ein Brennpunkt im steirischen Hochwasserschutz. Und daher spielt sie im neuen Hochwasserrisiko-Managementplan eine gewichtige Rolle. Zuvor waren schon Gefahren- und Risikokarten bis zum September 2013 ausgearbeitet worden. Gefahrenkarten stellen das Ausmaß der Überflutung für Hochwasserereignisse mit hoher Auftrittswahrschelinlichkeit (HQ 30), mit mittlerer Auftrittswahrscheinlichkeit (HQ100) und geringer Wahrscheinlich (HQ300) dar. Zusätzlich sind in diesen Karten die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten ausgewiesen und bieten wertvolle Informationen für die Flächenwidmung.
Für die ausgewiesenen Risikogebiete werden ab sofort bis Ende 2015 Managementpläne erstellt. Das sind strategische Planungen, in dem alle Aspekte des Hochwasserrisikos berücksichtigt werden. Prioritäten nach den Faktoren der Umsetzbarkeit und der Wirksamkeit für die Risikoreduktion sollen dann zu den besten Schutzmaßnahmen führen. Neben der Mur und der Mürz zählt die Kainach zu den drei Flüssen mit großen Risikoflächen. Bis September 2014 wird für die Kainach ein Hochwasserrisiko-Managementplan erstellt, in dem neben den technischen Maßnahmen auch andere Maßnahmen wie Vorkehrungen der Raumplanung und Flächenwidmung, Hochwasserprognosemodelle, abgestimmte Alarm- und Einsatzpläne für die Einsatzkräfte für die potenziel signifikanten Gebiete ausgearbeitet. Ein wichtiger Punkt ist auch dei Information der BEvölkerung über mögliche Ereignisse, richtiges Verhalten im Hochwasserfall sowie über Möglichkeiten zum Selbstschutz und der Eigenvorsorge.
Was läuft derzeit? Für das Gemeindegebiet Voitsberg wird ein linearer Ausbau für einen HQ 100-Schutz mit 50 cm Freibord errichtet. Diese 50 cm sind aufgrund des Wellenschlages und des Teibholzes notwendig. Als Baumaßnahmen sind Geländeangleichungen, Dämme und teilweise Erhöhungen der bereits bestehenden Mauern vorgesehen. Auch Sohleintiefungen und Räumungen in der Kainach sind notwendig.
Die Bahnhofstraßenbrücke wurde bereits mit dem ersten Bauabschnitt erhöht und neu errichtet. Zusätzlich wird noch die Franz-Jonas-Brücke neu errichtet werden. Auch die Sohlrampe im Einmündungsbereich vom Tregistbach wird entfernt und durch eine aufgelöste Sohlrampe ersetzt. Für den Tregistbach wird mit einer Planung begonnen, um eine Ausuferung im HQ100-Fall zu vermeiden.
Da die neue 2D-Abflussuntersuchung für die Kainach auch Überflutungen im Grenzbereich der beiden Stadtgemeinden Voitsberg und Bärnbach zeigt, wurd für diesen Bereich von den beiden Gemeinden mit einer Hochwasserschutzplanung begonnen, um die bestehenden Gebäude vor einem HQ100 zu schützen. Das bereits lang bestehende Rückhaltebecken Lobmingbach wird auf den Stand der Technik gebracht und erhöht werden. Diese Baumaßnahme wurde bereits an eine BAufirma vergeben, die demnächst mit der Umsetzung beginnen wird.
"In unserer Strategie der Schutzwasserwirtschaft sind wir immer stärker auf dem Weg von einer punktuellen, anlassbezogenen zu einer ganzheitlichen und einzugsgebietsbezogenen Betrachtung des Hochwasserschutzes", sagt der zuständige Landesrat Hans Seitinger. "Massive Vorteile bringt hier die Gemeindestrukturreform, da nun Wirtschaftszentren besser koordiniert werden können und nicht mehr jede Wiese zur Wirtschaftszone wird."

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