Zukunftsfragen
Mehr Lebensqualität für ältere Menschen

Die Diskussionsteilnehmer brachten ihre Erfahrungen ein.
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  • hochgeladen von Renate Sabathi

Die Referentin Tatjana Fischer gab bei akzente in Voitsberg in ihrem Vortrag Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse rund um die Frage der Lebens- und Versorgungsqualitäten älterer Menschen in Stadt und Land.

Auf Einladung von Elfriede Pfeifenberger, Geschäftsführerin der WOF Lipizzanerheimat, und Dorothea Sauer, GF des Vereins akzente, war die mehrfach ausgezeichnete Lehr-und Forschungsbeauftragte der BOKU Wien, Tatjana Fischer, bei akzente zu Gast, wo sie in einem spannenden Referat Ausblicke über die Lipizzanerheimat, als kompetente Region in Zukunftsfragen gab. Betreuung, Pflege und Mobilität von Senioren sind zunehmend wichtige Themen für Gemeinden. Es werden regional unterschiedliche Versorgungsmodelle benötigt, die auch in strukturschwachen ländlichen Gemeinden Sicherheit bieten. Damit ältere Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben können, sind mehr Maßnahmen zur selbständigen Lebensführung erforderlich.

Zukünftige Herausforderungen

Die Veränderung der Bevölkerungsgröße und der Rückgang der Berufstätigen, die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung, wie auch der Haushaltsstrukturen hin zu mehr „Ein-Personen-Haushalten“, werfen die Frage auf, wie Regionen und Gemeinden mit diesen zukünftigen Herausforderungen umgehen. In der Lipizzanerheimat nimmt man sich dieses Themas im Rahmen des Entwicklungsprojekts „Kompetenzregion für Ältere“ an.
Außerdem wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden das Thema „Wohnen im Alter“ aus raumplanerischer Sicht beleuchtet und mögliche Szenarien auf dem Weg zur Entwicklung einer „Kompetenzregion für Ältere“ in der Lipizzanerheimat diskutiert.

Unterstützung für Pflege

Abwanderung aus dem ländlichen Raum wirkt sich auch auf die familiären Betreuungsverhältnisse aus. Aufgrund steigender Erwerbsbeteiligung von Frauen ist Pflege und Betreuung innerhalb der Familie nicht mehr selbstverständlich. Trotzdem muss sie auch weiterhin Zukunft haben. Wer ältere Menschen betreut oder pflegt, soll dabei bestmöglich unterstützt werden.
Für alleinlebende ältere Personen ist der Ausbau von Angeboten für eine Betreuung bzw. eine wohnortnahe Betreuung notwendig. Dies eröffnet neue Perspektiven im Alter, jenseits von familiärer Pflege oder dem Weg in ein Pflegeheim. Für Tagesbetreuungseinheiten oder „Betreutes Wohnen“ könnten leerstehende Gebäude und Bauernhöfe adaptiert werden. Damit bleibt auch Wertschöpfung in der Region erhalten.
Ausgehend von der LAG Lipizzanerheimat und vom Verein akzente werden gemeinsam mit politischen Vertretern, Akteuren aus den Bereichen Tourismus, Gesundheit, Landwirtschaft, Bildung, Gewerbe und Technologieunternehmen und unter Beteiligung der Bevölkerung, Ansätze und Lösungen für diese große Zukunftsfrage entwickelt.
Zur Bewältigung dieser Anforderungen in der Region empfiehlt Fischer in einem ersten Schritt eine ausführliche Analyse und Bestandsaufnahme der Bevölkerungsstruktur. Erst dann ist es möglich, die konkreten Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Lipizzanerheimat zu veranschaulichen. Dies stellt dann auch die Basis für die Definition von Zielen und die darauffolgende Entwicklung passender Strategien dar, um sich so als Gemeinde bzw. als Region fit für die Zukunft zu machen. Aus raumplanerischer Sicht wäre in diesem Zusammenhang eine genaue Betrachtung des Themas in Kleinregionen wichtig.
Das Projekt wird von der LAG Lipizzanerheimat in Zusammenarbeit mit dem Verein akzente umgesetzt und aus Mitteln von Bund, Land und EU im Rahmen der Maßnahme LA 21 unterstützt.

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