Corona-Impfung
Voitsberger Tierarzt half mit Spritzen aus

Die Kremser Apothekerin Alexandra Fuchsbichler machte sich auf die Suche nach verfügbaren Spritzen. | Foto: pixabay
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Alexandra Fuchsbichler, Leiterin der Kremser Apotheke, verlangt mehr Zusammenarbeit bezüglich der Corona-Pandemie.
VOITSBERG. Der Bärnbacher Apotheker Martin Korsatko zeigte es vor, wie gut eine Corona-Teststrecke funktioniert, die er selbst mit freundlicher Unterstützung von Bgm. Jochen Bocksruker im Bärnbacher Volkshaus auf die Beine stellte. Über diese Kompetenzen bei Testungen bzw. Impfungen verfügen aber alle acht Apotheken im Bezirk Voitsberg und die Hausärzte. Alexandra Fuchsbichler von der Apotheke Krems in Voitsberg vermisst hier die enge Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark. "Ich habe mich in Zusammenhang mit den Teststrecken freiwillig bei der Landesstelle vom Roten Kreuz gemeldet", erzählt Fuchsbichler. "Es kam kein ja, bitte oder nein, danke, es gab überhaupt keine Reaktion auf meine Bereitschaft. Wir sind fünf ausgebildete Pharmazeuten in der Kremser Apotheke und testen seit September des letzten Jahres."

Zu wenig Spritzen

Die Kremser Apothekerin bemängelt auch den schwierigen Zugang zur Corona-Impfung und dass es zu wenig Spritzen für die Altersheime gibt. "Mit einer Impfstoff-Ampulle werden sechs Spritzen mitgeliefert, weil offiziell sechs Impfdosen entnommen werden können. Allerdings sind sieben Impfungen mit einem Ampulleninhalt möglich, wenn man sorgsam damit umgeht. Daher war man in einem Altersheim im Bezirk dringend auf der Suche nach weiteren Spritzen, die aber nicht lieferbar waren. Ich bin durch den ganzen Bezirk gefahren, um Spritzen aufzutreiben, aber es war unmöglich."

Kompetenzen nutzen

Dank einer Information fragte Fuchsbichler dann bei einem Voitsberger Tierarzt nach, der tatsächlich eine größere Anzahl an Spritzen bei sich lagernd hatte. "Dank dem Entgegenkommen des Veterinärs konnten wir die verfügbaren Impfstoffe verspritzen. Aber da hapert es schon an der Organisation", kritisiert Fuchsbichler. "Warum werden wir Apotheker nicht gefragt, ob wir mithelfen können und warum werden wir nicht eingebunden? Wieso müssen die Gemeinden die Über-80-Jährigen anschreiben, wenn wir primär die Hausärzte und auch die Apotheker in engstem Kontakt mit unseren Kunden und Patienten stehen und viel besser über den jeweiligen Gesundheitszustand Bescheid wissen?" 
Fuchsbichler wünscht sich vom Land Steiermark, dass die bestehenden Ressourcen im Gesundheitssystem besser genutzt werden und die Zusammenarbeit reibungsloser funktioniert. Wir Apotheker haben uns viel Kompetenz angeeignet und sind in dieser schwierigen Zeit auch gerne bereit, bei den Impf- und Testkampagnen zu unterstützen", sagt Fuchsbichler abschließend.

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