Riemer Ortschef mit Hilfe der FPÖ
Die erste der vier Verhandlungsgemeinden hat ihr Tauziehen um den Bürgermeistersessel beendet. Und Maria Lankowitz ist immer wieder für Überraschungen gut. So taten sich SPÖ-Spitzenkandidat Kurt Riemer und FPÖ-Mann Heinz Bernsteiner zusammen und verkündeten am Mittwoch die erste "rot-blaue" Zusammenarbeit im Bezirk Voitsberg. Nach schweren Verlusten hatte die SPÖ die absolute Mehrheit verloren und hätte ohne Partner nicht weiterhin den Bürgermeister stellen können.
"Wir haben ein Arbeitsübereinkommen, bestehend aus zwei Teilen, getroffen", formulierte es der neue designierte Bürgermeister Kurt Riemer. Der erste Teil betrifft die politische Kooperation. Die FPÖ verpflichtet sich, Riemer bei der Wahl zum Bürgermeister zu unterstützen, im Gegenzug dazu verhelfen die "Roten" Heinz Bernsteiner von der FPÖ zum zweiten "blauen" Vize-Bürgermeister - nach Bernhard Rössl in Stallhofen - im Bezirk Voitsberg. Der zweite Teil betrifft die Arbeitsfelder in Maria Lankowitz, da gibt es eine große Übereinstimmung zwischen SPÖ und FPÖ.
"Wir wollen die Fusionsvereinbarungen mit Salla und Gößnitz umsetzen und versuchen, die komplette Struktur in beiden Ortsteilen zu erhalten", erklärte Riemer. Wichtige Punkte sind die Erhaltung des Straßen- und Wegenetzes der neuen Großgemeinde, die Förderung und Subventionierung der Vereine, die Umbaumaßnahmen bei der FF Maria Lankowitz und die Idee einer Landesgartenschau, da braucht man allerdings die Unterstützung des gesamten Kernraums.
Stichwort Kernraum. Sowohl SPÖ als auch FPÖ bekannten sich zur Kernraum-Region und wollen sich hier aktiv einbringen. "Wir hatten eigentlich drei Varianten", sagte Bernsteiner. "Wir hätten in die Opposition gehen können oder mit der ÖVP und der Liste Steurer eine Dreierkoalition schmieden können. Allerdings wäre das im politischen Alltag relativ schwierig geworden, so haben wir uns für die einfachste Variante mit der SPÖ entschieden. Damit wird der Gemeindevorstand sehr bunt, denn die ÖVP wird den Gemeindekassier stellen."
Riemer gab an, dass es vom Land keinerlei Vorgaben gab, wie die Koalitionsverhandlungen zu führen seien. "Ich hatte freie Hand, wir hatten keinen Gegenwind bei unserer Entscheidung für die FPÖ", so Riemer. "Wir werden aber auch die anderen Parteien zur Zusammenarbeit einladen, schließlich stehen einige wichtige Entscheidungen an." So ist die 30-km/h-Zone in Maria Lankowitz ebenso ein Thema wie die Zukunft der Schilifte Gaberl und Altes Almhaus.
Die Angelobung des neuen Gemeinderats ist für 28. April vorgesehen.
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