Wasserskandal entlang der A2 weitet sich aus

Jungwirth, Kipperer und Gikopolous bei der Bürgerversammlung in Gundersdorf.
  • Jungwirth, Kipperer und Gikopolous bei der Bürgerversammlung in Gundersdorf.
  • hochgeladen von Gottfried Gogo Kremser

Acht weitere verseuchte Quellen nachgewiesen - Bürgerinitiative wählt härtere Gangart und bereitet neue Anzeigen vor.

Josef Kipperer, Sprecher der „Bürgerinitiative für sauberes Wasser und geschützte Lebensräume“, der Umweltschutzexperte Christian Gikopolous und Grünen-Klubobfrau LAbg. Sabine Jungwirth luden zur Bürgerversammlung in den Gundersdorfer Buschenschank Windisch, um über die neuesten Entwicklungen des leidigen Themas „Wasserverunreinigung entlang der A2“ zu informieren. Sehr zum Unmut der anwesenden Betroffenen ließen sich die beiden zuständigen Bezirkshauptmänner, Helmut-Theobald Müller und Hannes Peißl, entschuldigen.
Während das Landeskriminalamt nach eineinhalbjährigen Untersuchungen im Sommer die Ermittlungen eingestellt hat, haben Kipperer und Gikopolous in kürzester Zeit acht weitere verseuchte Quellen, sprich mit viel zu hohen Chloridwerten, aufgespürt. Was Kipperer dabei besonders wurmt: „Jene Betroffene, die sich melden bekommen eine Ersatzwasserleitung, alle anderen lässt man dumm sterben und riskiert deren Gesundheit“.

Gefahren den Behörden bekannt

Die Bürgerinitiative führt die zu hohen Salzbelastungen auf die unkontrollierte Ableitung der Niederschlagsabwässer zurück. Der Autobahnbetreiber Asfinag hat dies ständig zurückgewiesen und beruft sich auf den gültigen Wasserrechtsbescheid.
Christian Gikopolous hat inzwischen Dokumente ausgegraben, die bereits 1978 auf die Gefahren des Autobahnausbaus auf die umliegenden Gewässer hinweisen. In Folge wurden vom Land immer wieder Studien durchgeführt, welche die Prognosen bestätigen und Maßnahmen empfehlen, nur unternommen wurde nichts. „Und seit 2007 die Zuständigkeit aus unerklärlichen Gründen vom Land zu den Bezirkshauptmannschaften wechselte, fühlt sich keiner mehr zuständig und der Konsenswerber hat Narrenfreiheit“, erzürnt sich Kipperer.

Kampf mit härteren Bandagen

„Das Ganze ist eine Riesensauerei und es gilt jede Menge Fragen zu stellen. Wer hat Einfluss genommen, dass gewisse Maßnahmen nicht durchgeführt wurden und wo ist das Geld geblieben? Warum der Wechsel der Zuständigkeit? Wer hat was wann gewusst und was sind die Konsequenzen daraus? Usw usw.“, regt sich Sabine Jungwirth auf, die mit den Grünen das Thema „Autobahnabwässer“ ins Parlament und damit auf Bundesebene bringen möchte.
Als nächste Konsequenz will die Bürgerinitiative die Korruptionsstaatsanwaltschaft einschalten und rät den Betroffenen bei der zuständigen Polizei Anzeige gegen unbekannt zu erstatten.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.