Wirtschaftsbarometer
Die Talsohle im Bezirk Voitsberg ist durchschritten
Die Süd-Weststeiermark blickt nach vorne. Im Wirtschaftsbarometer der WKO überwiegen die positiven Erwartungen.
VOITSBERG. Der Regionalstellenobmann der Wirtschaftskammer Voitsberg, Peter Sükar, brachte die Umfrageergebnisse beim Wirtschaftsbarometer auf den Punkt: "Die Rückmeldungen fielen besser aus als erwartet." Was war passiert? Die Unternehmen der Süd-Weststeiermark wurden 2020 von der Corona-Pandemie schwer erschüttert. Die schrittweise Rücknahme der Maßnahmen, der Impffortschritt und die allmähliche Rückkehr zu einem geregelten Wirtschaftsalltag geben 2021 Anlass zur Hoffnung. 51,6 Prozent der befragten Unternehmen konnten ihren Umsatz in den vergangenen zwölf Monaten steigern, jeder zweite Befragungsteilnehmer erwartet für die nächste Monate eine positive Entwicklung, nur 4,2 Prozent bleiben skeptisch. Bei der Auftragslage zeichnet sich ein klarer Aufwärtstrend ab, 53,7 Prozent konnten ihre Auftragssituation im letzten Jahr verbessern, 28,2 Prozent kämpfen weiter mit Schwierigkeiten. Der Erwartungssaldo liegt bei 50,7 Prozent Pluspunkten.
Preise und Investitionen
Preisseitig scheinen sich im Frühjahr 2021 die Lieferkettenprobleme - Beschaffung von Rohstoffen, Vorleistungsprodukte etc. - niederzuschlagen. Für die kommenden zwölf Monate gehen 46,8 Prozent der Befragten von einer Preiserhöhung aus, nur drei Prozent von einer Preissenkung. Maßnahmen der Regierung wie die Investitionsprämie zeigen ihre Wirkung: 60,7 Prozent der Betriebe - also drei von fünf - planen künftig Neuinvestitionen zu tätig, dabei soll vor allem in den Bereich der Digitalisierung investiert werden, da planen 81,3 Prozent der investierenden Betriebe eine Neuerung. Am Arbeitsmarkt zeichnet sich eine Trendumkehr ab. Die Signale aus den heimischen Betrieben sind durchwegs positiv, was sich in einem Anstieg der Beschäftigungssalden widerspiegelt. 29,8 Prozent der süd/weststeirischen Betriebe planen künftig eine Personalaufstockung, nur 2,4 Prozent gehen weiterhin von einem Personalabbau aus.
Abwärtsspirale durchbrechen
Damit der Fachkräftemangel zu keinem Wohlstandsverlust wird, braucht es laut Peter Sükar zusätzliche konjunkturbelebende Maßnahmen. "Wir müssen die Abwärtsspirale durchbrechen und die Konjunktur wieder in Fahrt bringen. Dafür braucht es zum einen Vertrauen und Planbarkeit, zum anderen investitionsfördernde Impulse. Die Politik hat in der Krise schnell und entschieden reagiert, selbiges erwarten wir uns jetzt auch für den wirtschaftlichen Re-Start."
Die Wirtschaftskammer fordert ein entsprechendes Maßnahmenpaket, das auf drei Säulen basiert: Fachkräftesicherung, die Hebung vorhandener Potenziale im Umweltbereich und Schaffung einer langfristigen Perspektive für die Wirtschaft, indem es keine neuen Steuern und Belastungen für Unternehmen gibt und die Einführung eines 20-prozentigen Investitionsfreibetrags als Nachfolgemaßnahme zur Investitionsprämie.
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