Ein Stück Lebensqualität erhalten

Manfred und Elisabeth Prettenthaler vom Gasthaus zur "Alten Post" in Voitsberg. | Foto: Cescutti
  • Manfred und Elisabeth Prettenthaler vom Gasthaus zur "Alten Post" in Voitsberg.
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Die steirische Wirtshauskultur steht Problemen gegenüber: Immer mehr Traditionsbetriebe sperren zu und statt Backhendl und Jägerschnitzel werden Pizza und Kebap aufgetischt oder die Teller bleiben überhaupt ganz leer. Warum die alteingesessenen Gasthäuser und Gasthöfe vom Aussterben bedroht sind, hat die Wirtschaftskammer Steiermark in einer Umfrage unter 250 Traditionsbetrieben erheben lassen.

Rückgang

Die Ergebnisse dieser Umfrage sind ernüchternd: Seit 2000 gibt es um 26,2 Prozent weniger Gasthäuser und um 25,6 Prozent weniger Gasthöfe (das sind Gasthäuser mit Übernachtungsmöglichkeit, Anm. d. Red.). Dagegen sind die Betriebsarten Restaurant (+41,5 Prozent) und Kaffeehaus (+21,7 Prozent) erheblich gestiegen. "Das belegt, dass gerade traditionelle Betriebe in der Gastronomie einige schwerwiegende Herausforderungen zu bewältigen haben", betonen die beiden Fachgruppenobleute von Gastronomie und Hotellerie, Barbara Krenn und Hans Spreitzhofer. Für sie ist die Mehrzahl an Cafés vor allem auch mit der Zunahme an Franchisenehmern und Migrantenbetrieben zu erklären. Alarmierend ist die Tatsache, dass knapp zwei Drittel der befragten Wirte keinen Gastro-Betrieb mehr gründen würden. Geschuldet ist dieser Frust hauptsächlich der zunehmenden Bürokratie.
Einer der erfreulichen Punkte der Befragung ist das Thema Regionalität, die ebenfalls von mehr als zwei Drittel der Gastronomen als "immer wichtiger eingeschätzt wird".

75 Pflichten

Angesichts der Tatsache, dass mehr als 33.000 Menschen in der steirischen Gastronomie und Hotellerie beschäftigt sind und diese Branche auch einen nicht unerklecklichen Teil der Bruttowertschöpfung ausmacht, fordert die Wirtschaftskammer zum raschen "Handeln und Umdenken" auf: Nach Allergenverordnung, Nichtraucherschutz und vielen anderen Hürden und Vorschriften – insgesamt sind es gar 75 Prüf- und Dokumentationspflichten, die Wirten auferlegt werden – sollten "die bürokratischen Lasten spürbar reduziert und vereinfacht werden", fordern Krenn und Spreizhofer.
Daneben pochen die Fach- gruppenobleute auch auf die Bedeutung der Wirtshäuser für die steirische Kulturlandschaft: "Wenn Landwirte von der öffentlichen Hand Förderungen erhalten, weil sie als Landschaftspfleger fungieren, dann sollte man dies auch analog für Gastgewerbebetriebe andenken, die als Kommunikationspfleger eine ebenso wichtige Funktion für die Dorfgemeinschaft erfüllen."

Fachkräfte fehlen

Für Manfred Prettenthaler vom Gasthaus zur "Alten Post" in Voitsberg, gleichzeitig Spartensprecher der Wirtschaftskammer, sind die traditionellen Gasthäuser Teil einer gewissen Lebensqualität. Aber er ortet auch Probleme: "Die Bürokratie ist überbordend und es gibt einen Fachkräftemangel", so Prettenthaler. "Über kurz oder lang werden die Mitarbeiter mehr verdienen müssen", stellt er klar.

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