Im Klassenzimmer gefragt: Die neue Form der Autorität

Wolfgang Binder begleitete bereits mehr als 3.000 Lehrer in Vorträgen, Workshops und Coachings. | Foto: KK
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Der Beruf des Lehrers, der Lehrerin unterliegt in den letzten Jahrzehnten einem sehr starken Wandel. Sowohl Gesellschaft als auch Rahmenbeindgungen sind in ständiger Veränderung und wirken sich natürlich auf die Schule aus. Während das Lehrer-Berufsbild vor 50 Jahren mit einer selbstverständlichen "natürlichen" Autorität belegt wurde, ist jetzt richtig und notwendig, dass sich der Lehrkörper diese "natürliche" positive Autorität erarbeiten muss.

Mehr als 3.000 Lehrer

Wolfgang Binder ist seit mehr als 15 Jahren im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie tätig. Er arbeitet in seiner privaten Praxis in Söding-St. Johann vor allem mit Erwachsenen, ist als Supervisor und Trainer tätig. Bis jetzt hatte ers chon mehr als 3.000 Lehrer in seinen Fortbildungen und sammelte dabei viel Erfahrung. "Unter Autorität verstehe ich den lateineischen Begriff auctoritas - Ansehen - und nicht potestas - Macht", so Binder.
Wie kann es gelingen, dass ein Lehrer in der Schule handlungsfähig ist, gut in Beziehung mit den Schülern gehen kann und zugleich noch Wissen vermittelt? Das klingt nach einer schwierigen Aufgabe. "Die Geschichte der Erziehung hat gezeigt, dass weder autoritäres noch anti-autoritäres Verhalten zielführend ist, um aus Kindern und Jugendlichen einigermaßen selbstständige und verantwortungsvolle Erwachsene zu machen." Das gilt auch im Schulsystem: Weder mit Macht noch mit Kuschelpädagogik oder Resignation kommt man einen Schritt weiter. Binder sieht die Lösung in der Schaffung einer neuen Haltung, gegenseitige Wertschätzung, Unterstützung und Klärung der Rollen.
"Ich habe selbst zwei Söhne und beim ersten Kindergarten-Elternabend meines Älteren sagte der Kindergartenpädagoge einen sehr wichtigen Satz: Liebe Eltern, hier im Kindergarten sind wir die Profis und werden uns gut um eure Kinder kümmern. Wir möchten nicht, dass ihr euch in unsere Arbeit einmischt. Zu Hause seid ihr die Profis und wir versprechen euch, dass wir uns bei euch zuhause nicht einmischen. Sollte es ein Problem geben, setzen wir uns zusammen und finden gemeinsam eine Lösung."

Die neue Autorität

Binder vertritt das Konzept der "Neuen Autorität" nach dem israelischen Psycholgieprofessor Haim Omer. Die wichtigsten Haltungen:
- Präsenz: Wir sind und bleiben deine Lehrer und Lehrerinnen. Wir kämpfen nicht gegen dich, sondern um eine Beziehung zu dir. Wir fühlen uns handlungsähig, nehmen dich wahr und haben unseren Finer am Puls. Das tun wir, weil es unsere Pflicht ist.
- Selbstkontrolle: Wir achten auf unsere Befindlichkeit. Wenn es uns als Lehrer und Lehrerin gut geht, können wir einen guten Job machen. Wir schätzen dich als Person, leisten aber gegen Verhaltensweisen, die unsere Werte gefährden, klaren Widerstand.
- Unterstützung: Wir sind nicht allein und werden uns, wenn nötig, Unterstützung holen.
Transparenz: Wir erzählen, was wir vorhaben und getan haben. Halten dabei die Würde der Schüler und Schülerinnen und Lehrer und Leherinnen und der Eltern aufrecht.

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