Leben am Limit
Der Griff zu Second Hand lohnt sich
In Zeiten der Klimakrise und Inflation erlebt Second Hand wieder einen Boom. Auch vielen Menschen im Bezirk Waidhofen macht die Teuerung schwer zu schaffen. Im neuesten Teil von "Leben am Limit" werfen wir einen Blick darauf, wie und wo man beim Kleidungskauf Geld sparen kann - und dabei sogar noch etwas Gutes tut.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Wenn es um günstige und nachhaltige Kleidung geht, kommt man an den zahlreichen Second Hand-Läden nicht vorbei. Wer Kleidungsstücken eine zweite Chance gibt spart bares Geld. Im Bezirk Waidhofen hat man gleich drei Möglichkeiten zur Wahl: der carla Shop der Caritas am Waidhofner Hauptplatz, Eibetex in der Bahnhofstraße in Wadihfeon und der Henry-Laden des Roten Kreuzes in Groß Siegharts.
Niedrige Preise
"Im Henry Laden bieten wir gespendete und kaum oder nie genutzte Kleidung an. Bevor Dinge auf dem Müll landen, sind wir die richtige Anlaufstelle. Wir sortieren sorgfältig aus, preisen die Waren an und geben sie in den Verkauf weiter," erklärt Monika Hobeck vom Henry Laden in Groß Siegharts. Die Waren dort haben einen vorgegebenen Mindestpreis anhand einer Preisliste des RK-Landesverbands, sind im Vergleich zu neu gekauften Textilien aber trotzdem noch um bis zu zwei Drittel billiger.
Nachfrage noch unverändert
"Im vergangenen Jahr haben wir trotz Teuerung noch keinen Anstieg in der Kundenfrequenz feststellen können. Was sich verändert hat, ist der Kundestrom: Im Vorjahr waren Geflüchtete stark vertreten, dafür kommen wieder mehr Menschen aus der unmittelbaren Umgebung. Auch das Kaufverhalten ist noch gleich," infomiert Monika Wais vom carla in Waidhofen. Was sich stark verändert hat sei das Spendenverhalten: "Während der Corona-Zeit war das Spendenaufkommen riesig, dies hat deutlich nachgelassen," so Wais, sie erwartet aber Veränderungen in der Zukunft: "Nach können viele auf Erspartes zurückgreifen. Sollte sich die Teuerung so fortsetzen, ist wohl mit den vollen Auswirkungen für uns eher bald zu rechnen."
Auch im Henry Laden ist noch kein Ansturm zu erkennen, jedoch: "Wir spüren schon auch Auswirkungen im Kaufverhalten. Aber sehr viele Kunden von uns bevorzugen Second Hand, nicht nur aufgrund der Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sondern auch weil sie oft finden, dass es viele Stücke gibt, die einfach viel zu Schade zum Wegwerfen sind," so Monika Hobeck. Außerdem unterstützt man mit einem Kauf ja auch das Rote Kreuz.
Up- und Recycling
Von der Caritas Werkstatt in Waidhofen werden auch andere Waren vergünstigt abgebeben. Im soma (nur mit Pass) ist zum Beispiel das Kaminholz derzeit der Renner: "Wir zerlegen ausgemusterte Paletten zu Kaminholz - diese Form des Upcyclings funktioniert ausgezeichnet - produziert wird in der Werkstatt, die Menschen mit Behinderung eine Sinnvolle Tätigkeit ermöglicht, und im soma können wir das Brennmaterial günstig verkaufen - eine Win-Win-Situation," sagt Monika Wais.
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