Offener Brief vor Windkraftabstimmung
"Kann man eine Region kaufen?"

IG Waldviertel-Sprecher Jimmy Moser | Foto: Daniel Schmidt
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Der Sprecher der IG Waldviertel, Michael Moser, wendet sich mit einem offenen Brief vor den Abstimmungen über neue Windkraftzonen im Bezirk Waidhofen am 10. März an die Bevölkerung. Er kritisiert die hohen Aufwendungen, die seitens der Befürworter aufgebracht werden.

BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Moser, der sich entschieden gegen die Einrichtung von neuen Windkraftzonen im Bezirk ausspricht, legt seine Sicht der Dinge dar. Im Folgenden der Brief im Wortlaut:

"Wenn man die Aussagen in den Einschaltungen, Postwurfsendungen, Stadt- und Gemeindenachrichten betreffend der geplanten Windkraft-Ausbaupläne im Bezirk liest, fällt auf, dass immer wieder mit 'Wir müssen…' entschlossen für den Bau argumentiert wird. Was wir wirklich müssen, ist ein sorgsamer Umgang mit Energie und Umwelt. Die Natur weiter zu zerstören ist keine Lösung.

Eine weitere dominierende Aussage ist das „Ja zur Windkraft“. Dieser kann nicht widersprochen werden. Das Problem im Bezirk liegt in der Standortwahl, konkret in den letzten verbliebenen zusammenhängenden Waldgebieten, Wildtierkorridoren und Erholungsräumen. In Österreich gibt es einen Waldanteil von 48%., im Bezirk Waidhofen/Thaya nur mehr 29,6 %. Diesen kleinen Rest sollte man schonend behandeln.

Es würde auch niemand (oder doch?) ein Donaukraftwerk an der Thaya bauen. Natur und Landschaft kommen in den Debatten überhaupt nicht vor, stattdessen dominieren Lockangebote und Versprechungen die Argumentation.

Bemerkenswert auch das eiskalte Negieren von vorhandenen Problemen mit bereits vorliegenden Naturschutzgutachten, Tourismusstudien, der Gefährdung von Quellgebieten und das Abschieben der Verantwortung auf kommende Verfahren.

Bedenklich auch das Verteilen der Gelder schon vor der Entscheidung. Was ist eigentlich aus dem 40:40:20 Ausgleichsmodell geworden, das alle Gemeinden beschlossen haben?

Hilfe für die heimischen, vom Borkenkäfer betroffenen Landwirte trifft nur im geringen Masse zu. Am Predigtsuhl trifft es gerade mal 2 Großgrundbesitzer. Man vergönnt ihnen die 400.000 Euro Einnahmen für die Verpachtung von einigen Quadratmetern Waldgrund, man sollte aber auch auf die naheliegenden Grund- und Immobilienbesitzer denken, die hohe Verluste zu erwarten haben, die ihnen niemand ersetzt.

Über die Pro-und Contra Diskussionen und das Verhalten der Bürgermeister kann sich jeder selbst ein Bild machen. Immer wieder wird auch auf die Nachkommen verwiesen. Auch die umweltbewussten, kritischen Menschen haben Enkel und Enkelkinder, denen sie eine lebenswerte und naturbelassene Region überlassen möchten.

In den naheliegenden Dörfern sind bis zu 70% der Bewohner gegen den Bau von 261 Meter hohen und 105.9 Dezibel lauten Industrieanlagen im Wald. Ob sie mit Unterstützung und Rücksicht der weniger schwer betroffenen, weiter entfernt liegenden Bewohner der Großgemeinden rechnen können, wird sich zeigen."

so Michael Moser.

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