Keine Windräder am Sieghartsberg
Reaktionen von IG Waldviertel und ImWind
Nachdem die Stadtgemeinde Groß Siegharts bekanntgegeben hat, dass die Windkraft-Projekt am Sieghartsberg nicht mehr weiterverfolgt wird (die BezirksBlätter berichteten) gibt es nun erste Reaktionen der IG Waldviertel und des Windkraftbetreibers ImWind.
GROSS SIEGHARTS. Mit der Konzentration auf eine Windkraftzone am Predigtstuhl möchte die Stadt ein Bekenntnis zum Klimaschutz abzugeben und die Handlungsspielräume der Region deutlich zu vergrößern. Mit dem Aus für die Ausbauzone am Sieghartsberg wird es darüber auch keine Volksbefragung geben.
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"Im März 2023 wurden beide Windkraft-Projekte (Sieghartsberg und Predigtstuhl) ohne Information der Bevölkerung mittels Dringlichkeitsantrag des Bürgermeisters eingereicht, Volksbefragungen vorerst abgelehnt, dann Volksbefragungen für beide zugesagt, nun überraschend für ein Projekt wieder abgesagt," fasst Michael "Jimmy" Moser von der IG Waldviertel zusammen.
"Tatsache ist, dass ein Großteil der Bevölkerung den Windkraftanlagenausbau in den Wäldern des Bezirkes Waidhofen ablehnt. Warum soll der Predigtstuhl bleiben und nicht der Sieghartsberg? Warum wurden nicht beide Projekte abgelehnt bzw. zurückgezogen? Versucht man nun wenigstens ein Projekt zu realisieren indem man mit einem vermeintlichen Geschenk an die kritische Bevölkerung ins Rennen geht? Wurde die zuständige Abteilung der Raumordnung der NÖ Landesregierung schon von der Entscheidung des Gemeinderates verständigt, die Zone zu streichen?," fragt Moser.
"Konflikt vorprogrammiert"
"Während das Projekt Sieghartsberg der Bevölkerung vom Betreiber vorgestellt wurde, unterblieb bis jetzt jegliche Information betreffend der Standorte am Predigtstuhl. Verständlich, ist die Weitenwirkung von 260 Meter hohen Industrieanlagen auf der höchsten Erhebung des Bezirkes doch gewaltig. Dies erkannte auch die NÖ Landesregierung und lehnte das Projekt bereits 2014 als nicht bewilligungsfähig ab" so Moser und weiter: "Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Waidhofen gab ebenfalls vor kurzem an, derzeit noch keine genauen Standorte zu kennen und dass er sich deshalb auch nicht mit der Reduktion des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstandes von 2.000 Meter zum Schutz seiner Katastralgemeinden (Puch, Phyra, Hollenbach) auseinandersetzen kann.
"Wenn nun eine Gemeinde dagegen stimmen würde, die andere Gemeinde trotzdem angeblich vier bis fünf Windräder aufstellen kann sind soziale und politische Konflikte vorprogrammiert," fürchtet der IG Waldviertel-Sprecher.
"Die Haltung der IG Waldviertel bleibt weiter klar und unverändert: Kein Windkraftindustrieanlagen an Waldstandorten. Es gibt vernünftigere Lösungen. Diese liegen im Repowering an bestehenden Standorten."
Michael Moser
ImWind nimmt Entscheidung zur Kenntnis
"Wir haben die Entscheidung der Gemeinde, das Projekt am Sieghartsberg aktuell pausieren zu wollen, zu respektieren," sagt ImWind Pressesprecher Johannes Pechhacker und weiter: "Wir sind nach wie vor vom Windstandort am Sieghartsberg und seinem unmittelbaren Nutzen für die Region und Bürger überzeugt. Unsere Erfahrungen haben uns gelehrt, dass gute und nachhaltige Projekte sich durchsetzen und letztlich kommen werden. Wir stehen bereit, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen."
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