Gemeinderat Waidhofen
Astrid Wisgrill aus VP-Fraktion ausgetreten

Im Gemeinderat der Stadt Waidhofen sitzt nun eine freie Mandatarin. | Foto: Archiv
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  • Im Gemeinderat der Stadt Waidhofen sitzt nun eine freie Mandatarin.
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Gemeinderätin Astrid Wisgrill hat sich dazu entschlossen, aus der Fraktion der ÖVP-Liste Waidhofen/Thaya auszutreten. Als Grund gibt sie Unstimmigkeiten über den Umgang mit Windkraftgegnern und Impfverweigerern seitens Bürgermeister Josef Ramharter an.

WAIDHOFEN/THAYA. "Ich bin vor der letzten Gemeinderatswahl gerne auf die Liste gegangen und habe auch sehr gerne mein Gemeinderatsmandat angenommen. Der damalige Bürgermeister Robert Altschach war letztendlich der Grund, warum ich für Waidhofen mitarbeiten wollte. Mir gefiel sein Stil und auch die Art und Weise wie er mit den Bürgern umging. Er war auch kritikfähig, sowohl was die anderen Parteien betraf, aber selbstverständlich auch in der eigenen Fraktion. Diese besonderen Merkmale durfte ich auch bei seiner Nachfolgerin Eunike Grahofer erleben," erklärt Astrid Wisgrill.

An Bürgermeister Josef Ramharter schrieb sie in ihrem Austritts-Breif: "Bei dir, lieber Josef, ist das leider ganz anders. Ich kann es immer noch nicht verstehen und glauben, dass du tatsächlich gesagt hast: 'ich rede mit einem Windkraftgegner oder Impfverweigerer kein einziges Wort mehr!'. Diese Haltung kann und darf ein Bürgermeister niemals einnehmen. Damit ist natürlich auch ganz klar, dass du kritische Meinungen in der eigenen Fraktion so gut wie gar nicht tolerierst und akzeptierst. Da ich selbst aus der Wirtschaft komme und seit über einem Jahrzehnt ein Gasthaus betreibe, weiß ich wie man mit Menschen und auch Gemeindebürgern umzugehen hat. Auch ich akzeptiere die Vielfalt der Meinungen meiner Gäste. Das ist ein Zeichen von Größe, die man hat oder eben nicht."

Sie wird laut eigener Aussage bis zum Ende dieser Periode als freier Mandatar im Gemeinderat weiter arbeiten. Sie war in den Ausschüssen "Polizei, Verkehr, Friedhof, Bestattung und Gebäudeverwaltung", "Kultur, Stadterneuerung und Tourismus" und "Gesundheit, Soziales, Essen auf Rädern, Schulen, Kindergärten und Erwachsenenbildung" vertreten.

Reaktion des Bürgermeisters

"Astrid Wisgrill wurde von Bürgermeister Robert Altschach in die Gemeindepolitik gerufen und sie hat ihr Mandat als Gemeinderätin nach der Gemeinderatswahl 2020 im März 2020 angetreten. Im Laufe der bis zum 18. Oktober 2023 abgehaltenen Gemeinderatssitzungen, insgesamt waren es 25 Sitzungen, hat sich Gemeinderätin Wisgrill für sieben Sitzungen entschuldigt, d.h. sie hat an über einem Viertel aller Gemeinderatssitzungen nicht teilgenommen. Ihr Engagement in den Ausschüssen und im Gemeinderat war sehr überschaubar. Ich kann mich an keine Gemeinderatssitzung ab Juni 2021 erinnern, wo sie sich zu Wort gemeldet hat. In der am 10. Oktober stattgefundenen Fraktionssitzung wurde auch das Thema Windkraftzonierung diskutiert. Ich habe im Zuge der Diskussion erwähnt, dass ich nicht versuchen werde, Windkraftgegner umzustimmen. Es gab darauf keine Wortmeldung, auch nicht von Astrid Wisgrill," erklärt Bürgermeister Josef Ramharter.

"Ich habe es den Mandataren der ÖVP Waidhofen freigestellt, ob sie in der Gemeinderatssitzung am 18. Oktober 2023 der Änderung des sektoralen Raumordnungsprogrammes für Windkraftnutzung (zwei Neuzonierungen: Predigtstuhl und Siegharts Berg) zustimmen, das entspricht auch meinem demokratiepolitischen Verständnis! Gemeinderätin Wisgrill glänzte auch bei dieser wichtigen Gemeinderatssitzung durch Abwesenheit. Also ist naheliegend, dass ihr das Thema Windkraft nicht wichtig ist! Sie hätte die Möglichkeit gehabt, gegen die geplanten Windkraftzonierungen zu stimmen," so Ramharter.

Ramharter widerspricht

"Am Samstag, 28. Oktober 2023 habe ich von Gemeinderätin Astrid Wisgrill ein Schreiben bekommen, in dem sie den Austritt aus der ÖVP-Fraktion bekanntgegeben hat (ohne Datum, ohne Unterschrift). Die darin aufgestellte Behauptung, ich würde 'mit einem Windkraftgegner oder Impfverweigerer kein einziges Wort mehr reden' ist einfach unrichtig und ist nie gefallen! Ich bin selbstverständlich auch in Kontakt mit Windkraftgegnern, niemand kann mir Gesprächsverweigerung vorwerfen! Im Gegenteil – ich versuche auf Argumente einzugehen und einen wertschätzenden Dialog aufrecht zu halten. Interessant ist, dass das Austrittsschreiben von der FPÖ an die Medien übermittelt wurde und dass Frau Wisgrill im Krone-Interview erwähnt hat, dass ihr der 2. Landtagspräsident Gottfried Waldhäusl, den sie als Ex-Lebensgefährten bezeichnet, geholfen hat, ihr Austrittsschreiben an die Öffentlichkeit zu bringen. Aus meiner Sicht war dieser Schritt lange geplant und mit einem Vorwand umgesetzt. Ich wünsche Frau Wisgrill alles Gute für ihren weiteren Weg," so der Waidhofner Bürgermeister abschließend

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