Eröffnung erst 2024
Streit um neuen Eislaufplatz zwischen SPÖ und ÖVP
Nachdem sich, anders als vorgesehen, die Errichtung eines Eislaufplatzes in Waidhofen verzögert, ortet die SPÖ im Bezirk ein Wahkampfmanöver im Vorfeld der Gemeinderatswahlen 2025. Bügermeister Josef Ramharter (ÖVP) wiederspricht.
WAIDHOFEN/THAYA. Als im Herbst 2022 von allen Gemeinden des Bezirks die Zustimmung zur Mitfinanzierung des Eislaufplatzes eingeholt und dann das Projekt allerdings aufgrund der enorm gestiegenen Energiekosten auf 2023 verschoben worden ist, hatte die Bevölkerung Verständnis dafür.
Im Sommer wurde nochverkündet, dass gesicherte zehn Jahren lang man in Waidhofen Eislaufen können würde - sowohl die Gemeinden als auch das Land NÖ und der EKZ-Betreiber würden mitfinanzieren. Man ging von einer Umsetzung - wie schon im Jänner 2023 angekündigt - im kommenden Winter aus.
"Plötzlich kommt die Stellungnahme, dass man noch bis Winter 2024 zum Planen und Abschließen eines günstigen Energietarifs braucht. Die Projektplanung Eislaufplatz war schon im Vorjahr fertig, und der Strompreis ist aktuell auf einem vertretbaren Niveau. Da es aber dennoch zu keiner Realisierung kommt, stellt sich die Frage nach dem Warum?", so SP-Bezirksvorsitzender Chritian Kopecek.
Sein Verdacht: "Ein Schelm, der Böses denkt, aber der Gedanke, dass dieser Eislaufplatz als werbewirksames Wahlzuckerl für die im Jänner 2025 anstehenden Gemeinderatswahlen missbraucht wird, drängt sich äußerst unangenehm auf," so Kopecek und weiter: "Rein werbetechnisch kann man die Nähe zur Landesregierung und den langgehegten Wunsch der Bevölkerung sehr gut verknüpfen und bei den Wahlen optimal nutzen – man muss nur die Bevölkerung vergessen lassen, dass man sie aus purem Eigennutz jahrelang an der Nase herumgeführt hat. Da die ÖVP darin ja schon äußerst geübt ist, kann man davon ausgehen, dass die Eröffnung des Eislaufplatzes im Winter 2024 als fulminantes Fest zelebriert werden wird – egal, wie hoch der Strompreis sein wird."
Ramharter erklärt Hintergründe
„Seit der Schließung der Kunsteisbahnanlage im Jahr 2013 gab es immer wieder den Wunsch, eine neue Anlage für Eissportbegeisterte zu errichten. Damals haben die sinkenden Einnahmen, das fehlende Personal für den Betrieb und die steigenden Energiekosten die Einstellung des Betriebs unumgänglich gemacht. Der Beschluss wurde im Juni 2013 mit nur einer Gegenstimme von 26 Mitgliedern des Gemeinderates befürwortet," beginnt Ramharter.
"Im Jahr 2022 habe ich mich bemüht, eine Eisbahn anzumieten, die Energiekrise und die daraus resultierenden Preissteigerungen haben das unmöglich gemacht. Es gab danach sehr konstruktive Gespräche und schlussendlich wurde Ende August 2023 durch die Unterstützung des Landes NÖ die Umsetzung möglich. Ich habe über die laufenden Verhandlungen in der Gemeinderatssitzung am 28. Juni 2023 berichtet und in der Gemeinderatssitzung vom 30. August 2023 wurde das Projekt im Gemeinderat einstimmig beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass eine Umsetzung Ende 2023 auf Grund der Lieferzeiten, der noch offenen Ausschreibung und der offenen vertraglichen Vereinbarung mit der Thayapark Immobilien GmbH (Sicherstellung des Betriebs für 10 Jahre) nicht möglich ist und daher das Projekt erst Ende 2024 umgesetzt werden kann" fasst der Waidhofner Bürgermeister zusammen.
Kein Kontext zur Wahl
"Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass wir dieses wichtige Vorhaben schon 2023 umsetzen können, die Stadtgemeinde ist aber bei einem Vorhaben mit vielen Projektbeteiligten auch von anderen Entscheidungen abhängig. Die Infrastruktur (Stromzuleitung, Kassenplatz, Depot für Eislaufschuhe, WC-Anlagen, usw.) wird 2024 durch die Thayapark Immobilien GmbH errichtet," informiert Ramharter weiter.
Kritik an Initiator
"Tatsache ist, dass Georg Schlager im persönlichen Gespräch mit Stadtrat Eduard Hieß und mir am 12. Jänner 2022 ein Konzept vorgelegt hat, wo ein zu gründender Eislaufverein den Betrieb sicherstellt. Seit diesem Termin gab es von Herrn Schlager keine Nachfrage nach dem aktuellen Stand des Projektes, weder bei mir noch bei Stadtrat Edi Hieß. Offensichtlich ist das Interesse daran nicht mehr vorhanden," so Ramharter abschließend.
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