Auf den Spuren von Franz Pichler: Forschen und Entdecken im Jubiläumsjahr
125 Jahre ist es her, dass der „elektrische Franzl“ 1892 mit der Gründung der „Weizer Elektrizitätswerke F. Pichler & Co.“ den Weg für seine E-Industrie-Erfolgsgeschichte bereitete. Das Jahr 2017 steht unter dem Motto.
„Hätte Franz Pichler dereinst nicht das erste Wasserkraftwerk gegründet, wäre Weiz heute keine Industriestadt“, so Weiz´ Bürgermeister Erwin Eggenreich. „Schon gar nicht die bedeutendste der Steiermark und nicht eine eine der bedeutendsten österreichweit.“ In der Geschichte seien es oft einzelne Personen, die regional oder global bewegen und verändern. So gelte es in diesen Tagen kurz zurück- und lange nach vor zu schauen.
Die Stadthistorikerin Susanne Kropac ist mit der Biographie des Pioniergeistes Franz Pichler vertraut: „Pichler war lösungsorientiert. Anfangs hat er die elterliche Mühle mit Strom verbunden und dadurch die Kapazität verbessert.“
Alte Idee Elektroauto
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es international einen Elektroauto-Boom. So waren etwa von 1896 bis 1912 in Amerika 40 Prozent aller Kraftfahrzeuge mit Dampf betrieben, 38 Prozent mit Strombatterien und nur 22 Prozent mit Verbrennungsmotoren. Wie Gemeinderatsprotokolle belegen, wollte auch Franz Pichler in Weiz eine kurze Verbindungsstrecke mit Elektroautos probieren.
Wirken und Leben von Franz Pichler sind in einer Dauerausstellung im Weizer Stadtmuseum dokumentiert. Eine weitere Sammlung, die die Entwicklung der Weizer Industrie von den 50er-Jahren bis heute zeigt, wird im öffentlichen Raum in einzelnen Kuben zu sehen sein und am 20 Juni 2017 eröffnet.
Kinder forschen
Auch das Weizer Sommerferienprogramm, an dem jedes Jahr rund 800 bis 1000 Kinder teilnehmen, ist 2017 in vielen Bereichen angelehnt an das Thema des Jahres. „Kinder wollen forschen und entdecken“, so Sport- und Freizeitkoordinator Gernot Schoberer. „Wir bieten Raum und Möglichkeiten.“ Mit im Programm „Spannung liegt in der Luft“: Wie entsteht Strom? Wie kommt der Strom in die Steckdose?
Das vom ersten bis zum letzten Ferientag gefüllte Programm beinhaltet rund 60 einzelne Aktivitäten, darunter ein Fotoworkshop, Erlebniswanderungen, eine Sommerzirkusschule, ein Theaterworkshop, ein Familienspielefest, Hip Hop, Reiten oder Hapkido. „Man muss, um einen interessanten und spannenden Sommer zu erleben, Weiz nicht verlassen“ sagt Bürgermeister Eggenreich. Das Kinderprogramm wird in Form einer Broschüre in Schulen und an öffentlichen Orten verteilt und ist zudem auf der Homepage www.weiz.at/ferien2017 einzusehen.
Weiz international
Kunsthaus-Chef Johann König sieht das Motto des Frühjahr- und Sommer-Kulturprogramm seines Hauses in einem Bezug zum Thema des Jahres: „Franz Pichler hat erreicht, dass Weiz heute in der ganzen Welt ist, das Kunsthaus holt sich die Welt auf künstlerischer Ebene zurück nach Weiz.“ So ist das Programm mit Pat Metheny (11. Mai), Raphael Wressnisg (12. Mai) oder Roberto Bravo (24. Mai) international besetzt.
Das Programm für den Herbst ist in Planung, Themenschwerpunt sind dann Gemeinwohl und soziales Engagement in der Kunst. Namen wie Bob Geldof, Klaus Eberhartinger oder Alberto Acosta versprechen ein hohes Niveau.
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