Wolfgang Lehmann im Porträt
Auf in den Indie-Olymp mit „Naked Lunch“
- Wie er leibt und lebt: Kreativkopf Wolfgang Lehmann.
- Foto: Apollonia Theresa Bitzan
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Dieser Mann lebt die Kreativität wie kaum ein anderer – Wolfgang Lehmann steht für maximalen musikalischen Output. Nun mischt er auch bei „Naked Lunch“ mit. Wie es dazu kam, erzählte er MeinBezirk.
WEIZ. In der österreichischen Musiklandschaft kommt man an einem Mann nicht vorbei: Wolfgang Lehmann. Der Kreativkopf mit Homebase in Oberdorf bei Weiz beschreibt sich selbst als Komponist, Multiinstrumentalist, Produzent und Visual Artist.
Kannte man den Musiker zu Beginn der 2000er-Jahre noch primär als Mastermind der Band „Killed by 9V Batteries“, hat Lehmann, vor dem Bund der Ehe noch Möstl, mittlerweile in unzähligen Projekten seine Finger mit im Spiel. Der letzte Streich: die Produktion des neuen Albums von „Naked Lunch“, den heimischen Indie-Hochkarätern rund um Oliver Welter. Lehmann war aber nicht nur an den Reglern aktiv, sondern greift nun auch als Band-Member in die Saiten.
Alles begann mit „God“
Wie kam es zum Engagement des seit kurzem zweifachen Vaters? "Nach meinem Popfest-Auftritt letztes Jahr, bei dem ich gemeinsam mit vielen wunderbaren Menschen ‚God‘, einen Klassiker von ‚Naked Lunch’, gecovert habe – unter anderem hat auch Olivers Sohn Oskar Haag gesungen – hat mich Oliver Welter backstage angesprochen, ob ich Lust hätte, das neue Album zu produzieren", so der Weizer, der seit 15 Jahren in Wien wohnt und nun gerade an einem Studio in Thannhausen bastelt.
- Im Studio am Tüfteln.
- Foto: Wolfgang Lehmann
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Von den Reglern weiter zur Bühne
Anfangs sei ihm bildlich gesprochen die Kinnlade heruntergefallen – schon wenige Woche später saß Welter tatsächlich auf Lehmanns Studiocouch. "Die Zusammenarbeit war nicht nur sehr unkompliziert, sondern auch eine unglaublich schöne und inspirierende Erfahrung. Wir haben das Album gemeinsam produziert, und das meiste davon haben Oliver und ich eingespielt. Bei einigen Stücken dachte ich mir schon beim Aufnehmen, dass sich das zu viert nicht ausgehen wird – und nachdem ich bei einem Konzert für drei Songs am Bass und an der Gitarre eingesprungen bin, hat mich die Band gefragt, ob ich nicht fix einsteigen will. Somit ist ‚Naked Lunch‘ jetzt ein Quintett. Nächstes Jahr gehen wir auf Tour und stellen das Album vor."
- Oliver Welter in Lehmanns Studio
- Foto: Lehmann
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
„Ich hatte nie einen Plan A – die Dinge sind einfach passiert, eins führte zum nächsten. Und wenn das irgendwann vorbei sein sollte, dann wahrscheinlich, weil ich mich nicht mehr weiter verbiegen will oder kann. Und dann? Am liebsten Bademeister im Weizer Bad.“
Wolfgang Lehmann, Musiker und Produzent
Natürlich hat Lehmann auch abseits dieses Engagements noch so einiges vor, so ist er auch Teil der Bands bzw. Projekte „Voyage Futur“ und „Melt Downer“. „Ein neues Projekt, dass mir auch sehr am Herzen liegt ist ‚Exit Void’, ein Klangkollektiv bestehend aus Anja Plaschg, Alex Kranabetter, Katrin Euller, Manfred Engelmayer und David Reumüller. Wir gaben erst kürzlich unseren Debüt-Auftritt im Grazer Dom im Berg", so der Besitzer von rund 30 Gitarren, die meisten davon „durchgerockt“ und nicht mehr tauglich für die Bühne.
- Wolfgang Lehmann mit „Naked Lunch“ in teils neuer Zusammensetzung bzw. mit Mastermind Oliver Welter (2. v. r.)
- Foto: Apollonia Theresa Bitzan
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
Und: „Es gibt ein Album, das gerade fertig wird – sehr absurdes Zeug: Harry Partch meets frühe Eins Zwo – das wird wohl unter dem Namen Wolfgang Lehmann herauskommen, mein erstes echtes Soloalbum also.“
Eine Odyssee voller Zufälle
Und was ist eigentlich das Erfolgsgeheimnis des 41-Jährigen mit dem unverkennbaren Wuschelkopf? „Die letzten zwanzig Jahre waren eine Odyssee voller Zufälle und kaum Vorhersehbarem. Immer wieder haben sich neue, spannende Möglichkeiten ergeben – mit unterschiedlichsten künstlerischen Tätigkeiten im weitesten Sinne, die mich motiviert hielten und zugleich die Rechnungen bezahlt haben.“
Und wenn es mal mit der Musik nicht mehr klappt? „Am liebsten Bademeister im Weizer Bad.“
- Am Rocken: Lehmann am Bass im Einsatz
- Foto: Victoria Nazarova
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