Den Zahn der Zeit immer im Blick

- hochgeladen von Daniela Tuttner
Hans Steffin liebt Motive, die von Verfall und Alter zeugen. Klassisches Handwerk kommt dazu.
Seit 30 Jahren ist Hans Steffin mittlerweile als freischaffender Künstler tätig. In seinem Elternhaus in St. Margarethen an der Raab begegnet man Kunst, wohin man blickt. Die großformatigen Tuschezeichnungen zeigen Motive wie alte Hütten, Naturstudien, in Gebüsch eingewachsene Eisenbahnwaggons, Schiffswracks oder verrostete Autos.
Weltweit unterwegs
Im Frühling beginnt wieder die Zeit des Reisens und der Arbeit an neuen Bildern. Motive findet er auf der ganzen Welt. Der eigene Garten, verlassene Dörfer in Italien oder Griechenland, Ghosttowns in den USA oder aufgelassene Bahnstationen in der ehemaligen DDR inspirieren ihn immer wieder zu neuen Werken. Die strahlen vor allem Ruhe und Klarheit aus, technisch fallen besonders der Umgang mit Licht und Schatten und die feinen Details ins Auge.
Viel braucht Hans Steffin nicht für seine Arbeit. Mit Tusche, Feder, Papier und einem Arbeitstisch macht er sich oft zu Fuß auf den Weg und verbringt Tage damit, sein Motiv vor Ort zu erspüren und festzuhalten. Nur für winterliche Motive zieht er sich gerne in sein Arbeitszimmer zurück und zeichnet auf Basis von Skizzen.
Kunst und Handwerk
Die Originale seiner Werke verarbeitet er mit Unterstützung seiner Frau Gabriele zu Kalendern, Kunstkarten, aber auch zu limiterten großformatigen Drucken. Um dabei die Qualität unter Kontrolle zu haben, beschäftigte er sich intensiv mit Drucktechniken und richtete sich eine eigene Werkstatt ein, in der er selbst druckt, schneidet, stanzt und prägt. Dort fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt, denn die Maschinen darin stammen aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts und leisten nach wie vor gute Dienste.
Und die Originale?
Viele befinden sich in Galerien oder Ausstellungen in ganz Österreich und in Deutschland, einige auch in Privatbesitz. Hans Steffin trennt sich nicht gerne von ihnen, erklärt aber augenzwinkernd: "Man ist als Künstler doch froh, ein Werk zu verkaufen, weil man dann wieder leichter seine Rechnungen bezahlen kann. Zumindest weiß ich von den meisten meiner Bilder, wo sich sich befinden."
Auch Auftragsarbeiten fertigt Hans Steffin an, lieber jedoch begibt er sich selbst auf die Suche nach neuen Motiven. Der Frühling kommt bald: Zeit, zu zeichnen.
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