Ahnenforschung
Die eigene Geschichte erforschen
Woher stammt meine Familie? Was hat mein Urururgroßvater gemacht und aus welchen Teilen des Landes stammt mein Nachname eigentlich? Diese Fragen und viele mehr beschäftigen unzählige Menschen auf der ganzen Welt, denn die Geschichte aus vergangener Zeit, besonders die aus der eigenen Familie, ist so spannend wie auch ungewiss. Kaum einer weiß viel über seine Familie, über die Großeltern-Generation hinaus. Nun hat sich ein Fischbacher mit der Genealogie selbstständig gemacht.
Spezialgebiet: Ahnenforschung
Ein Fischbacher hat sich das Spezialgebiet der Ahnenforschung (oder Genealogie) zur Lebensaufgabe gemacht. Gernot Schafferhofer hat sich schon immer für Geschichte interessiert und daher auch Geschichte und Germanistik studiert. Während seines Studiums musste er eine Seminararbeit über seine Vorfahren schreiben und das hat ihm so viel Spaß gemacht– ihn geradezu fasziniert – dass er sein Hobby inzwischen zum Beruf gemacht hat. Mit der Stammbaumwerkstatt forscht der Genealoge sei Juli 2020 auf Wunsch Ihre Vorfahren aus, schreibt Haus- und Hofchroniken und transkribiert Schriftstücke aus dem Kurrent. "Unsere Vorfahren sind wie unser Fingerabdruck. Sie hinterlassen etwas – in der Landschaft oder in unserem Wesen und unserer Art. Das zieht die Leute an", weiß Schafferhofer.
Beginn bei eigenem Stammbaum
Angefangen hat alles mit seinem eigenen Stammbaum. Wusste er anfangs kaum etwas über seine eigene Vergangenheit, so weiß Gernot Schafferhofer inzwischen so ziemlich alles, was es über seine Vorfahren zu wissen gibt, bis ins 16. Jahrhundert zurück. Beispielsweise, dass sie vom Schafferhof stammen, einem Verwaltungsstützpunkt in Waisenegg. Ein positiver Nebeneffekt seiner Forschungen – er hat dadurch auch einen Großteil seiner entfernten Verwandten kennengelernt. "Ich habe dadurch viele weitschichtige Verwandte von mir kennengelernt. Und die meisten waren sehr froh, etwas über die eignen Vorfahren zu erfahren", erzählt der 39-jährige Ahnenforscher. Seitdem erarbeitet er auch leidenschaftlich Hofchroniken: "Die Familiennamen stammen größtenteils von Höfen ab, daher sind die Vulgo-Namen oftmals maßgebend", weiß Schafferhofer. Neben dem Wissen über die früheren Gebäude, den Viehstand, Anbau oder Grundstücke, ist es vor allem die Verbundenheit mit dem eigenen Hof, der den Leuten damit bewusst gemacht wird.
Erfahrung aus dem Stiftsarchiv
Bevor Schafferhofer seine eigene Firma eröffnet hat, war er drei Jahre lang als Archivar und Bibliothekar im Stift Vorau tätig, daneben auch noch als Briefträger und später als Hausmann. Im Stiftsarchiv Vorau war er vor unter anderem für die Digitalisierung alter Schriftstücke zuständig und weiß daher, dass die Ahnenforschung heute schon sehr viel einfacher geworden ist, als noch vor zwei Jahrzehnten. Denn inzwischen ist eine Vielzahl der österreichischen Tauf-, Trauungs- und Sterbe-Matriken digitalisiert. „Auch in digitalen Zeitungs-Archiven findet man Informationen zur Familien- und Hofgeschichte, wie Berichte über Brände, Krankheiten, Unfälle oder Morde. Diese Geschichten machen meine Arbeit richtig spannend“, sagt Schafferhofer.
So kommt man zu seiner eigenen Ahnentafel
"Als Starthilfe für die Ahnenforschung ist es sehr hilfreich, wenn man noch die eburts-, Trauungs- und Sterbeurkunden seiner Eltern und Großeltern hat", so der Fischbacher. Wenn die Daten der Eltern und Großeltern gänzlich unbekannt sind, werden Standesämter und Grundbücher nach Anhaltspunkten durchforscht. In einer Ahnentafel werden, je nach Wunsch des Auftraggebers, 6 bis 12 Generationen zurückverfolgt. "Bei einer Ahnentafel kommen hunderte einzelner Biografien und Geschichten zusammen, die alle sehr unterschiedlich sein können. Das macht es immer wieder so faszinierend", so der Fischbacher.
Als besondere Schwierigkeiten bei der Ahnenforschung können sich der Glaubenswechsel von Personen oder ein (Bundes-)Länderwechsel herausstellen. Bis so ein Stammbaum dann fertig ist, kann es schon zwischen 2 bis 6 Monaten dauern. Die Ahnenforschung erfreut sich derzeit großer Beliebtheit, wie Schafferhofer weiß: „Früher ist man oft zusammen gesessen und hat über die Verwandtschaft geredet. Mit 1945 beginnend gibt es jedoch einen Überlieferungsbruch, vor allem durch eine starke soziale Veränderung der Gesellschaft. Man hat nicht mehr viel über den Krieg reden wollen. Doch jetzt steigt das Bedürfnis wieder, etwas über die eigene Vergangenheit in Erfahrung zu bringen.“
Kontakt
Gernot Schafferhofer
Tel.: +43 664 9204663
www.diestammbaumwerkstatt.at
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