Lehre, wem Lehre gebührt

Ab in die Lehre: Wen Betriebe brauchen und was Jugendliche suchen. Die WOCHE liefert aktuelle Bezirksdaten.

Die jüngsten Arbeitsmarktzahlen sind alles andere als erfreulich: Über 10 Prozent liegt derzeit die Arbeitslosenquote in unserem Bundesland, gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 6,2 Prozent. Dieser Negativtrend liegt einerseits in einem geringen Stellenangebot, andererseits aber auch in mangelnder Qualifikation der Arbeitssuchenden. Daher kann die Wahl der richtigen Lehre Wegweiser für die künftigen Chancen in der Arbeitswelt sein.

Steiermark-Trends

Das AMS Steiermark hat gemeinsam mit der Wirtschaftskammer zum bestehenden Lehrstellenangebot einen Rundruf in den steirischen Betrieben gestartet. "Und die Resonanz war groß", freut sich AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. "Nun können wir aus dem Vollen schöpfen und den Jugendlichen eine Vielzahl von interessanten Lehrstellen anbieten. Denn jetzt, nach dem Semesterzeugnis, ist Hochsaison am Lehrstellenmarkt."

Für die WOCHE liegen alle Daten, auch aus den einzelnen Bezirken vor: Momentan (AMS-Daten mit Stand von Ende Februar) prangt zwischen Angebot und Nachfrage noch ein dickes Minus:
Für die gesamte Steiermark sind es 853 Lehrstellensuchenden auf 286 offene Stellen. Das bedeutet, dass sich drei Interessenten um eine Stelle "matchen". Im Sommer schaut die Situation hingegen schon wieder ganz anders aus.
"Da rüsten die Unternehmen auf und bieten mehr Ausbildungsplätze an", weiß Snobe. Errechnete 935 Jugendliche werden dann auf 2.133 offene Stellen treffen: Mehr Auswahl, mehr Chancen.

Weiz ist anders

Im Raum Weiz (AMS-Bezirk Weiz) sieht die Situation für Lehrlinge glücklicher Weise besser aus. Hier stehen 33 offenen Lehrstellen nur 19 Lehrstellensuchende gegenüber. Es herrscht Lehrlingsmangel! Besonders gute Chancen hätte man in der Sparte Metall, und Elektroberufe.
Der AMS-Bezirk Gleisdorf folgt wiederum der restlichen Steiermark: acht offene Stellen stehen 22 suchende Lehrlinge gegenüber.

Starker Fremdenverkehr

Ein Trend zeigt sich dabei einmal mehr deutlich: Der Fremdenverkehr ist der einzige Bereich, in dem es generell mehr Jobangebote gibt als nachgefragt werden. Derzeit haben 65 Lehrstellensuchende 80 verschiedene Möglichkeiten, eine Lehre im Tourismus zu beginnen. Im Sommer werden es dann 265 offene Stellen sein. Eine Lehre im Handel oder in Verkehrsberufen ist ebenso ein guter Tipp: 511 offene Stellen sind hier ab Sommer zu erwarten. Und in der Metall- und Elektrobranche ist das Lehrstellenangebot überhaupt am größten: 726 sollen in diesem Bereich demnächst zu besetzen sein.
Sich vor der Lehrstellensuche genau über das in der jeweiligen Region bestehende Angebot schlau zu machen, zahlt sich also auf alle Fälle aus.