Männer, die mit Menschen arbeiten
Im Rahmen des "Steirischen Boys Day 2018" schnupperten elf Burschen der NMS Pischelsdorf im Bezirkspflegeheim Weiz in den Alltag von Pflegeberufen. Der Aktionstag dient Jungs zur alternativen Berufsorientierung.
Pflegedienstleiter Thomas Emmer und Pflegeassistent Markus Ilzer zeigen den den jungen Schülern den Alltag im Betrieb, erklären ihnen alle Besonderheiten und Aufgabenbereiche und stehen Rede und Antwort für alle Fragen. Männer sind in sozialen Berufen nach wie vor selten gesehen – die beiden sind zwei von zehn Männern des rund 60-köpfigen Teams des Bezirkspflegeheims Weiz. Die Männerquote ist damit schon verhältnismäßig hoch.
Worauf kommt es an
Thomas Emmer und Markus Ilzer erzählen aus ihrem Beruf. Vom Aufwecken der Bewohner über das gemeinsame Frühstück, die Situationen, wo Hilfe benötigt wird und jene, wo die Selbstständigkeit noch gefördert werden kann. Die Jungs sehen Hebehilfen zum Aufstehen und Waschen, Haltegriffe, Rufsysteme bei Schwierigkeiten und allerlei Dinge, die uns selbstverständlich scheinen, es im Alltag mit alten Menschen aber nicht mehr sind.
Eine Bewohnerin wartet auf das Mittagessen und hat sich in der Zwischenzeit mit dem Kopf auf den Händen am Tisch zu einem Nickerchen gelegt. Thomas Emmer weckt sie behutsam und erklärt den Burschen, dass so ein Tag sehr anstrengend sein kann für die Senioren und ein Schläfchen zwischendurch ganz normal ist und sein darf.
Rollenbilder überdenken
Ziel des Boys Day ist es, ein erweitertes und sozial orientiertes Männerbild zu vermitteln. Dieses sei eine wichtige Voraussetzung für eine alternative Berufsentscheidung. Junge Männern sollen ermutigt werden, ihre tatsächlichen Interessen zu entfalten und sich von traditionellen Rollenbildern nicht daran hindern zu lassen. Bereichsleiter des Boys Day in der Steiermark, Wolfgang Obendrauf, weiß, dass männliche Vorbilder vor allem in Schulen und Kindergärten besonders gefragt sind. Über 700 Burschen aus Graz und allen Regionen der Steiermark nehmen daher am Aktionstag teil und schnuppern in Krankenhäusern, Schulen, Pflegeheimen und vielen mehr. Sie werden dabei von Männern betreut, die bereits in diesem Bereich arbeiten. Dass Männer am Arbeitsmarkt für soziale Berufe gefragt sind, ist nämlich unbestritten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.