St. Ruprecht
Österliche Wanderung auf den Spuren des Holzschnitzers Hans Pendl

Bildmitte: der Holzschnitzer Hans Pendl als Wanderführer auf dem nach ihm benannten Themenwanderweg | Foto: Hermine Arnold
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  • Bildmitte: der Holzschnitzer Hans Pendl als Wanderführer auf dem nach ihm benannten Themenwanderweg
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Passend zur Osterzeit laden wir zu einer österlich-spirituellen Wanderung am Hans Pendl Holzschnitzwanderweg in St. Ruprecht / Raab ein. Der Themenweg ist auch unter dem Namen „7 Schätze 7 Plätze-Weg“ weit über die Regionsgrenzen hinaus bekannt und beliebt.

ST. RUPRECHT. Die österliche Wanderung mit dem Holzschnitz-Künstler Hans Pendl und der Wanderwegs-Initiatorin Hermine Arnold samt Familie und Freunden wird für die Leserinnen und Leser durch eine ausführliche Bildergalerie nachvollziehbar und erlebbar gemacht. Außergewöhnliche Skulpturen an besonderen Plätzen des Herrgott-Schnitzers aus Winterdorf sollen Lust auf das Erleben regionaler Kunst mitten in der Natur machen.

Wissenswertes über den Wanderweg

Der Hans-Pendl-Holzschnitzwanderweg wurde vor rund 3 Jahren ins Leben gerufen und ist seither ein beliebtes Ausflugsziel für viele kunst- und kulturbegeisterte Wanderer von nah und fern.

Foto: Hermine Arnold

Die ca. 11,5 Kilometer lange Wegstrecke ist in Form einer Achter-Schleife angelegt und mit einer mittleren Wegzeit von 4 Stunden bewältigbar. Die Wanderung kann daher auch in zwei Etappen zurückgelegt werden und man kann sie auch in zwei verschiedene Richtungen starten. Wir wollen die gesamte Strecke zurücklegen und wählen in der ersten Schleife die zentrumsnahen Stationen Friedensgrotte – Stephaniequelle – Kindersegensplatz und wieder ins Zentrum zurückkehrend, begeben wir uns zur zweiten Etappe in der Reihenfolge Hubertuskapelle – Kernkapelle – Gebetskapelle Arndorf – Kunstpark St. Ruprecht.

Am Ende des Berichtes hinterlegen wir Links zu weiterführenden Beiträgen von bereits ausführlich dokumentierten Stationen.

Ausgangspunkt Friedensgrotte

Wir treffen uns bei der Friedensgrotte, die unterhalb der Kirchenstiege zu finden ist. Sie dient als Ort der inneren Ruhe und Stille. Ihr 20-jähriges Bestehen soll im Jahr 2024 feierlich begangen werden. Die Friedensgrotte zeichnet sich durch mehrere Besonderheiten aus:

Die Friedensgrotte | Foto: Hermine Arnold

• das Originalkreuz von der 11. Kreuzwegstation aus Medjugorje
• die über ihr wachende lebensgroße Marienskulptur als Friedensbotschafterin
• die Marienstatue „Maria in Erwartung“ ist dort vom 1. Adventsonntag bis zum Unschuldigen Kindertag zu finden
• die Gedenkstätte für die Sternenkinder
• das ewige Friedenslicht

Für Hans Pendl ist es besonders wichtig, dass alle seine Skulpturen immer frei zugängig sind. So ist auch die Friedensgrotte Tag und Nacht geöffnet, damit dort Menschen in Not oder in einer belastenden Situation Trost und Stärkung durch ein Gebet finden können.
Interessant ist die Lage der Friedensgrotte, denn sie wurde direkt angrenzend an das Kriegerdenkmal gewählt.

Auf zur Stephaniequelle

Wir bewegen uns über Flurgasse – Raaballee - Raabuferweg auf dem „Burgthannerweg“. Dort begeben wir uns auch auf den Bienenlehrpfad und rechterhand blicken wir auf die „Wilderlei“-Wiese, wo in Schulprojekten Kinder naturnah lernen.

Wir passieren die Raab-Fußgängerbrücke und halten uns danach rechts auf dem Quellenweg bis zum Weidendom. Von dort aus steigen wir auf einem wunderbar gepflegten Waldweg hinauf zur Stephaniequelle.

Stephaniequelle: Holzrelief Hl. Stefanie „Wasser ist Leben“ | Foto: Hermine Arnold
  • Stephaniequelle: Holzrelief Hl. Stefanie „Wasser ist Leben“
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Dort finden wir ein wunderbares Relief der Stephanie von Hans Pendl aus Lindenholz mit dem Titel "Wasser ist Leben". Hier an diesem Kraftplatz soll sie uns auf die Bedeutung des Wassers für uns Menschen erinnern. Dem Quellwasser wird heilende Wirkung bei Augenkrankheiten nachgesagt, denn seit dem 18. Jahrhundert pilgern Menschen zu dieser Quelle.

Der Kinder-Segensplatz

Dem Waldweg folgend finden wir linkerhand den „Segensplatz“ für Kinder, der ebenfalls an einem Kraftort liegt. Er ist den Kindern gewidmet. Dies hat Hans Pendl durch ein Baummarterl verdeutlicht, das einen sitzenden Jesus mit Kindern zeigt. Der Baumstamm, der die Skulptur beherbergt, ist aus einer 130-jährigen Eiche aus Heiligenbrunn geschnitzt. Durch Berührung dieses Ortes kann man sich immer wieder einen Segen abholen.

Foto: Hermine Arnold

Danach zieht es uns zum weltgrößten Natur-DDD-Fernseher. Dort begrenzt ein mit Müll geschmückter riesiger Rahmen den wunderschönen Ausblick auf die Marktgemeinde. Er soll auf einen achtsamen Umgang mit der Natur hinweisen. Über Dörflweg – Quellenstraße II – vorbei am Tennisplatz – durch den Durchgang bei der Schule landen wir wieder am Hauptplatz und begeben uns in die Gartengasse, von wo aus wir die Bundesstraße 64 überqueren. Wir halten uns rechts auf der Grenzstraße, biegen in den Sonnbergweg ein und sehen vor uns auf einem Hügel stehend die nächste Station.

Die Hubertuskapelle

Die Hubertuskapelle ist dem Schutzpatron der Jäger gewidmet. Das zentrale Element der Hubertuskapelle ist Hans Pendls Reliefkunstwerk „Die Schöpfung“. Auf einer riesigen Scheibe erkennt man in liebevollen Details zahlreiche Tierdarstellungen, auf die die Hand Gottes zeigt. Sie soll den Jägern vor Augen führen, dass die Menschen als Hüter der Schöpfung große Verantwortung tragen.

Foto: Hermine Arnold

Rechts von der Hubertuskapelle führt uns der Wanderweg mitten durch eine Wiese. Wir gehen über den Dietmannsdorfer Weg und Schauerweg und biegen links in den Wald, begeben uns dann auf den Kühwiesenweg und Büchlweg, bis wir vom Grenzweg / Kernkapellenweg aus schon die wunderschöne Kernkapelle sehen.

Die Kernkapelle

Die Kernkapelle hat eine lange Historie, denn sie wurde 1838 erbaut. Seit 1975 steht sie unter Denkmalschutz und sie befindet sich jetzt im Privatbesitz der Familie Unger, die die Kapelle zuletzt 2015 renoviert hat.

Foto: Hermine Arnold

Die einzigartige überlebensgroße Emmaus-Jesus Skulptur von Hans Pendl in der Kapelle ist aus Zirbenholz. Sie „empfängt“ die Besucherinnen und Besucher mit offenen Armen, denn besonders wichtig war dem Künstler Hans Pendl die Begegnung mit Jesus auf Augenhöhe. Jeder, der die Kernkapelle betritt, wird von der Skulptur magisch angezogen. Wir haben das Bedürfnis verspürt, Jesus die Hand zu geben und für einen Moment zu verharren, um in das Gesicht des so menschlichen Abbildes Jesus zu blicken.

Gebetskapelle Arndorf

Von der Kernkapelle begeben wir uns zur Gebetskapelle Arndorf, die 2016 neu errichtet wurde. Die Skulptur von Hans Pendl stellt Jesus wieder in einer ungewöhnlichen Pose dar: sie zeigt Jesus nicht am Kreuz, sondern einen knienden Jesus am Ölberg, der zum Kreuz aufschaut. Damit ist die Botschaft verbunden, dass Jesus das Kreuz bewusst annimmt und sich in seiner Entscheidung nicht beirren lässt. Die Statue ist aus Lindenholz aus dem angrenzenden Arndorfer Wald geschnitzt.

Foto: Hermine Arnold

Von der Arndorfer Kapelle geht es dann den Arndorfer Weg hinunter, vorbei bei Holzbau Lieb auf den Hauptweg. Durch die Unterführung geht es dann über die Weizbachgasse und über den Schilsweg zur letzten Station, dem Kunstpark St. Ruprecht.

Der Kunstpark St. Ruprecht

Der Kunstpark wurde im Frühjahr 2019 als permanente Ausstellungsfläche von Wolfgang Neffe initiiert und auf dem von ihm als Privatperson zur Verfügung gestellten Grundstück errichtet. Mittlerweile sind dort rund 60 Werke von vorwiegend regionalen Künstlern zu entdecken. Im Zentrum befindet sich ein riesiges Peace-Zeichen, das als Weg ausgestaltet ist. – Womit wir wieder beim Thema Frieden wären, einer Botschaft, die alle Skulpturen auf dem Themenwanderweg miteinander verbindet.

Foto: Hermine Arnold

Die Skulptur, die Hans Pendl für den Kunstpark geschaffen hat, hat den Titel „Warum nur, Mensch?“. Mit dieser Skulptur stellt der Künstler den verzweifelten Menschen dar, wie er nach innerer Einkehr und einem Blick auf die Schöpfung erkennt, dass sein Handeln unwiederbringliche Auswirkungen für den Planeten gebracht hat. Dem Betrachter bleibt die Beantwortung der Frage: „Wo liegt meine Verantwortung, was kann ich tun, um etwas zum Positiven zu verändern?“

Mit dieser besinnlichen Frage verabschieden wir uns mit den besten Wünschen für ein frohes Osterfest.

Gerne machen wir noch auf den Emmausgang am Ostermontag aufmerksam, der vor Tagesanbruch von der Friedensgrotte direkt zur Kernkapelle führt.

Beim Emmausgang gemeinsam die aufgehende Sonne begrüßen

Weiterführende Beiträge 

Hans Pendl Holzschnitzwanderweg - Station 1: Friedensgrotte
Station 1 Friedensgrotte: Archivbilder über ihre Entstehung

Hans Pendl Holzschnitzwanderweg - Station 2: Hubertuskapelle

Hans Pendl Holzschnitzwanderweg - Station 3: Kernkapelle

Hans Pendl und seine Holzschnitz-Leidenschaft

Hermine Arnold
Initiatorin Hans Pendl Holzschnitzwanderweg
Freie Redakteurin
https://www.nedi.at

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