Ferienende naht
So bereitet man sich optimal auf den Schulbeginn vor

- Bald ist es wieder soweit, und das nächste Schuljahr startet. Für manche ist der erste Schultag, für andere steht ein Schulwechsel an. Wie diese Zeit bestmöglich gelingt, erzählt ein Experte.
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Der Schulstart steht bevor und Eltern fragen sich: Wie kann ich mein Kind bestmöglich unterstützen? Lerntrainer Nico Hochstrasser aus Weiz verrät, wie Eltern den Übergang in den Schulalltag optimal gestalten und was sie unbedingt beachten sollten.
STEIERMARK. Der Schulstart ist eine aufregende Zeit – nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern. Doch wie bereitet man sein Kind optimal auf diesen wichtigen Schritt vor? Nico Hochstrasser, Lerntrainer aus Weiz, gibt wertvolle Tipps, wie der Übergang in den Schulalltag stressfrei und freudig gelingt.

- Der Weizer Lerntrainer Nico Hochstrasser gibt Tipps, wie der Schulstart für Kinder und Eltern leichter gelingt.
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Eine lernfreundliche Umgebung schaffen
„Wichtig ist es, die äußeren Bedingungen für ein erfolgreiches Lernen zu schaffen“, betont Hochstrasser. Ein auf die Größe des Kindes abgestimmter Schreibtisch, ausreichend Licht und ein höhenverstellbarer Bürostuhl sind die Basis für einen guten Lernort. "Eine Zimmerpflanze, eine Duftlampe und ein schöner Teppich oder orangefarbene Vorhänge können ein kleines Zimmer in einen angenehmen und einladenden Lernort verwandeln, der dem Kind schon beim Betreten Freude und Lust aufs Lernen bereitet."
Besonders betont er, wie wichtig es ist, das Kind in die Gestaltung des eigenen Lernraums einzubeziehen: „Es ist bedeutsam, das Kind von Anfang an in die Gestaltung des Raumes einzubeziehen und seine Wünsche und Ideen wahrzunehmen und zu berücksichtigen, damit der Prozess der Vorbereitung bereits Freude und Erfolgserlebnisse vermittelt. Man sollte auch ausreichend Zeit für die gemeinsame Vorbereitung einplanen, damit die Freude an dieser wichtigen Etappe nicht durch Zeitdruck gedämpft wird.“

- Mit Ferienende sehen die Schreibtische und Lernorte vieler Kinder und Jugendlichen meistens eher so aus. Es wird Zeit, wieder Ordnung ins Chaos zu bringen.
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Freude und Selbstbestimmung stärken
Doch wie gestaltet man den Übergang, wenn ein Schulwechsel ansteht? Hier rät Hochstrasser, das Kind möglichst stark in die Entscheidung einzubeziehen: „Für den Wechsel in eine nächste Ausbildungsstufe ist es sehr hilfreich, wenn sich das Kind für diesen Schritt weitgehend selbst entscheidet. Falls es sich noch um die Pflichtschule handelt, können Sie Ihrem Kind dabei helfen, die eigene Motivation zu finden und sich Ziele zu setzen.“ Startet das Kind motiviert in diesen neuen Abschnitt, gelingt der Wechsel viel leichter: "Sich seine Stärken bewusst zu machen und die eigenen Wünsche in Zielen zu verbalisieren, sind starke Motivatoren, die dem Kind das Gefühl geben, selbstwirksam zu handeln", so Lerntrainer Nico Hochstrasser.
Je weiter der Bildungsweg bereits gegangen wurde, desto wichtiger wird neben der Zielsetzung für die Motivation auch das Zeitmanagement. Eine strukturierte Tagesplanung spielt dabei eine wichtige Rolle: „Ein Wochenplan, in dem alle festen Termine wie Schule, Sport oder Musikschule, Lernzeiten und auch Ruhe- und Freizeit vermerkt sind, hilft, den Alltag zu organisieren und Stress zu vermeiden“, sagt Hochstrasser.
Lob und Wertschätzung als Motivatoren
Aber nicht jedes Kind geht gerne zur Schule. Wie können Eltern hier unterstützen? „Je schwerer es einem Kind fällt, sich zu motivieren, desto wichtiger sind positive Verstärker“, erklärt Hochstrasser. Lob und Belohnungen für kleine Erfolge seien entscheidend, um Schritt für Schritt Motivation aufzubauen. „Als Elternteil ist hier natürlich Geduld gefragt. Gemeinsam mit dem Kind Tages- und Wochenziele zu setzen und für deren Erreichung Belohnungen zu fixieren, kann ein nötiger Anreiz sein, um leichter ins Tun zu kommen und Erfolge zu erleben.“
Wie können solche Belohnungen aussehen? "Jeder Erfolg erhöht die intrinsische Motivation nach und nach. Damit können extrinsische Motivatoren in Form von Belohnungen, wie Ausflüge, das Lieblingsessen, ein neues Spiel oder eine Hausparty, wieder langsam abgelegt werden." Spielpausen einzulegen, das Lernen mit Spielen zu verbinden oder auch digitale Lernspiele zu nützen, erhöht ebenfalls die Freude am Lernen.
"Unabhängig vom Alter sind Erfolge, Wertschätzung, ein Lob oder Belohnungen der Dünger für einen wachsenden Selbstwert, der wiederum die Motivation dafür erhöht, neue Herausforderungen zu meistern." - Dein Lerntrainer, Nico Hochstrasser

- Schulsachen mit Liebe vorzubereiten schafft Freude und Motivation für den gelingenden Schulstart.
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Lernphasen und Pausen in Balance halten
Aber auch die richtige Balance zwischen Lernzeit und Pausen ist wichtig. „Ein zehnjähriges Kind hat eine Konzentrationsspanne von etwa 20 Minuten. Danach sollte eine fünfminütige Pause folgen“, rät er. Ein Timer kann dabei helfen, die Lernzeit sinnvoll zu strukturieren und Überforderung zu vermeiden.
Nach den Ferien ist es außerdem entscheidend, den Schlafrhythmus rechtzeitig wieder anzupassen. „Kinder brauchen ausreichend Schlaf, um konzentriert und leistungsfähig zu sein“, betont der Experte. Besonders nach den Ferien ist es wichtig, den neuen Rhythmus behutsam einzuführen.
Zuletzt gibt Nico Hochstrasser noch einen wertvollen Rat für den Alltag: "Für eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung ist es hilfreich, den Lernraum oder Arbeitsraum vom Wohnraum zu trennen. Bekommt das Kind einen Vertrauensvorschuss und Autonomie, nachdem der Lernraum, die Lernzeit und eventuell ein Belohnungssystem gemeinsam gestaltet wurden, kann dies die Selbstständigkeit und die Motivation des Kindes äußerst positiv beeinflussen."
Mit diesen Tipps von Lerntrainer Nico Hochstrasser kann der Schulstart gut gelingen – für Eltern und Kinder gleichermaßen. Indem man den Lernort optimal gestaltet, Ziele gemeinsam setzt und auf einen geregelten Tagesablauf achtet, wird der Einstieg in den Schulalltag nicht nur einfacher, sondern auch freudvoller.
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