Wie ein Schweinebauer aus Pischelsdorf nach Brasilien kam, um dort zu helfen
Fließendes Wasser ist für uns kein Thema. Man dreht einfach den Wasserhahn auf und das Wasser läuft langsam oder schnell, kalt oder warm – je nach belieben. Aber nicht überall auf der Welt hat man diesen Luxus. In Brasilien legen die Menschen Kilometerweite Strecken zurück – zu Fuß versteht sich – um aus einer Regenpfütze Wasser zu schöpfen. "Wenn es zum Ende der Dürrezeit kommt, dürfen nur mehr Frauen und Kinder Wasser holen gehen, denn die Männer würden zu viel rausschöpfen," erzählt Josef Fink. Er ist pensionierter Schweinebauer und kommt aus Pischelsdorf. Der Bauer war auf einem Vortrag einer Klosterschwester, die über den Zustand in Brasilien berichtete. Tagelang ließ ihn das Thema nicht los und er suchte nach einer Lösung für das Wasserproblem.
Auf Wassersuche
"Wir haben so viel und es geht uns sehr gut. Da konnte ich einfach nicht nichts tun. Ich sah mir alles vor Ort genau an und holte Fachmeinungen ein," sagt Fink. Mit Wünschelruten und einfachsten Bohrutensilien flog er im Jahr 2005 nach Brasilien. Seither sind über 750 Brunnen, durch Spenden, gebaut worden. Einer kostet 300 Euro. Zehn Familien können von einem Brunnen Wasser schöpfen. Viele aus dem Bezirk Weiz haben sich ein Herz gefasst und Geld für einen Brunnen gespendet. So wie zum Beispiel der Gleisdorfer Kulturreferent Alois Reisenhofer oder Rupert Preissler aus Pischelsdorf. "Es ist immer so schön zu sehen, wenn die Familien um den Brunnen stehen und das erste Mal Wasser raufgepumpt wird. Zuerst können sie es fast nicht glauben oder sie warten, dass das Wasser gleich wieder aufhört zu fließen. Dann gibt es einen Punkt, wo ihre Augen zu leuchten anfangen, die Kinder fangen an zu tanzen...es ist einfach jedesmal wenn ich dort bin ein unbezahlbarer Augenblick," so Fink.
Mittlerweile gibt es einen eigenen Verein, der sich um die ganzen Projekte ehrenamtlich kümmert. Laut Josef Fink freut man sich hier immer auf neue Mitglieder. Mehr Informationen auf www.brunnenprojekt.at
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