Weihräuchern
Wie man richtig räuchert
Wie räuchert man richtig? Räucherexpertin und Schamanin Michaela König aus Passail gibt Tipps für die bevorstehenden 12 Rauhnächte.
WEIZ. Vom Verbot des Wäscheaufhängens bis zum Ordnung halten in den eigenen vier Wänden - unzählige Mythen und Kulte ranken sich um die 12 Rauhnächte zwischen 24. Dezember und 6. Jänner. Als die drei wichtigsten Rauhnächte werden, nach christlichem Brauch - die Christnacht, die Silvesternacht und die Nacht zum Dreikönigsfest angesehen. Einige beginnen bereits mit der Wintersonnenwende (Thomasnacht) am 21. Dezember, andere ab dem Heiligen Abend (24. Dezember).
Aber warum macht man das überhaupt, und wie räuchert man eigentlich richtig? Wir haben uns bei Räucherexpertin und Schamanin Michaela König aus Passail erkundigt. Gleich zu Beginn stellt die Räucherexpertin klar: "Man soll räuchern, wenn's einem einfällt und daugt." Das gilt sowohl für das "Wann", als auch für das "Wie". Vielmehr sei die Intention entscheidend, also das Warum".
Räuchern als alte Tradition
Der häufigste Grund für viele ist die Segnung des eigenen Hauses, um Schutz und Gesundheit und Segen für alle Bewohner zu erbitten. Dies sei, laut König auch die Ur-Intention der Rauhnächte gewesen. Denn die Tradition des Räucherns stammt von den alten Urvölkern ab, wie Schamanin Michaela König weiß. "Diese Tradition wurde dann vom Christentum übernommen. Geräuchert wurde zu den Rauhnächten genauso wie zu Sonnwendfeiern, Allerheiligen, Maria Lichtmess oder Ostern, aber auch um mit den Ahnen und Geistern in Kontakt zu treten." Auch hatte das Räuchern eine reinigende und desinfizierende Wirkung.
Beim Räuchern ist auch die Verbindung mit der Natur sehr wichtig. Dabei hat jedes Kraut mit dem man Ausräuchert eine eigene Botschaft. Die Kräuter fürs richtige Räuchern mischt König selbst zusammen, je nach Kundenwunsch. Es gibt aber auch fertige Kräutermischungen, die beispielsweise in der Plobox erhältlich sind.
Was muss man beachten?
Beim traditionellen Hausräuchern muss man zuerst das Alte loslassen. "Dazu werden die alten Kräuter, wie Salbei, Lorbeer oder Wacholder zum Reinigen verwendet." Auch Kräuter wie Fenchel, Brombeer oder Oregano sind beliebt, werden aber eher verwendet um mit den Ahnen in Kontakt zu treten. "Alles ist erlaubt, was einem gefällt."
Mit einer feuerfesten Schale ausgestattet, die mit etwas Sand und Räucherkohle sowie den Kräutern gefüllt wurde, geht man Raum für Raum im Haus ab. "Wichtig ist, dass man von oben nach unten jeden Raum abgeht und den Rauch mit einer Feder oder den Händen bis in alle Ecken verteilt", so König. "Auch die innere Einstellung ist wichtig beim Räuchern. Man braucht Zeit und Ruhe!"
Nach dem ersten Reinigungs-Durchgang wird anständig gelüftet, um die alten Energien loszuwerden. Als Abschluss wird dann noch eine Segnungsräucherung mit Weihrauch vorgenommen, wieder von oben nach unten – aber diesmal wird danach nicht mehr gelüftet. Dabei muss der Weihrauch nicht immer aus dem Orient kommen. "Regionalen Weihrauch bekommt man auch aus Fichtenharz", so die Schamanin. Das Räuchern soll schlechte Energien aus dem Haus reinigen. Denn wir nehmen täglich auch unsere negativen Gefühle von außen mit nach Hause, wie Stress und Unruhe.
Was ist eine Schamanin?
Als Schamanin ist die Verbindung zur Natur besonders wichtig. Alles ist gleichwertig und wird im Einklang zwischen Körper, Geist und Seele betrachtet. "Es geht ums Erkennen, was wir sind und was unsere Aufgabe ist", so Michaela König. Die Praktiken stammen von den Urvölkern ab, die lernten, mit der Natur gemeinsam zu leben, sie zu achten und zu ehren.
Neben schamanische Hausreinigungen führt Michaela König auf geführte Seelenreisen und Meditationen durch. "Ich zeige den Menschen, wie man Blockaden aus der Kindheit oder einem vorigen Leben selbst lösen kann. Denn Traumata und Urängste hängen oft mit Ahnen zusammen." Ausgebildet ist die Passailerin zur "Urban Schamanin", "Moon Mother", "Körper Universum" und "Theta Healing".
Mehr über Michaela König: www.michaelakoenig.at
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