Steirischer Jagdschutzverein
Wildunfall melden mit System in neuer App
Um die Vorgehensweise bei einem Wildunfall nun für die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie auch Exekutive und Jägerschaft zu erleichtern, wurde im Auftrag des Zweigvereines Gleisdorf des Steirischen Jagdschutzvereins ein webbasiertes Wildtierunfallmeldesystem entwickelt.
GLEISDORF/EGGERSDORF. Mit "Wildunfall melden mit System" kurz "WummS" kann man verunfallte Wildtiere in den jeweiligen Jagdgebieten einfach und rasch auf www.wumms.at erfassen. Direkt auf der Webseite kann man sich die Applikation als App auf das Handy laden. Dieses wurde gemeinsam mit der Firma „Iteas“ aus Eggersdorf bei Graz als Softwarelösung nach Ablauf des Pilotprojektes mit einigen Verbesserungen fertig gestellt.
„Wo ist der Unfall passiert und wer ist zum Verständigen, sind die wichtigsten Fragen bei einem Unfall mit Wildtier. Nach Gesprächen quer durch alle Altersgruppen, ist von vielen der Wunsch geäußert worden, ein System zu erstellen, welches sich jeder nach Bedarf herunterladen und sich selbst relativ simpel helfen kann, wenn so ein Unfall passiert. Mit ‚WummS’ können wir eine Lösung präsentieren“,
Reinhard Hofer, Obmann des Zweigvereins Gleisdorf des Steirischen Jagdschutzvereins.
Wenn in der Dämmerung meist bei Waldabschnitten zwei Augen aufblitzen, erhöht sich meist der Pulsschlag eines jeden Autofahrers. Kaum jemand wurde nicht schon einmal von einem Reh überrascht, dass plötzlich die Straße wechselte. Für die meisten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer geht die Naherfahrung mit Wildtieren glimpflich aus. Laut Schätzung des ÖAMTC sind bis zu 100.000 Österreicherinnen und Österreicher pro Jahr in Wildunfälle verwickelt.
Das kann die Wumms-App
Die Unfall- oder Fahrzeuglenkerinnen und -lenker haben mit der WummS-App die Möglichkeit, einen Wildunfall oder aufgefundene tote oder noch lebende, verunfallte bzw. verletzte Wildtiere anonym oder mit Kontaktdaten zu melden. Wird eine Meldung abgesetzt, werden Jäger des Reviers über den Unfall sowie über die genaue Örtlichkeit mittels SMS benachrichtigt. Dies ist insbesondere an Reviergrenzen für die Klärung der jagdlichen Zuständigkeitsfrage von Vorteil. Der Jäger sieht auf seinem Mobiltelefon den genauen Unfall- oder Fundort des verletzten oder toten Wildtieres und kann diesen rasch und gezielt anfahren, da WummS auch über eine Kartenvisualisierung verfügt.
Wartezeiten bis Hilfe kommt wird verkürzt
Dadurch werden lange Wartezeiten für Unfall- oder Fahrzeuglenkerinnen und -lenker sowie langwierige und schwierige Nachsuchen zum verletzten oder toten Wildtier für den/die Jäger überflüssig. Zudem wird den verunfallten verletzten Wildtieren unnötiges, langes Leiden erspart, da das Auffinden viel schneller erfolgt. Alle steirischen Jagdgesellschaften werden in das WummS eingebunden und es wird ein abwechselnder 24/7 Bereitschaftsdienst eingerichtet.
„Diese einmalige Einrichtung, wird für alle Betroffenen, die Jägerschaft und Exekutive, aber auch anderen Einsatzorganisationen eine großartige Hilfestellung darstellen und vor allem dazu beitragen, angefahrenen Wildtieren die bei Nichtanzeige bzw. Nichtmeldung oft noch tagelang dahinvegetieren müssten, unnötiges Tierleid zu ersparen“, Initiator Werner Schütz vom Zweigverein Gleisdorf des Steirischen Jagdschutzvereins.
Das webbasierte Meldesystem WummS bietet allen Beteiligten eine große Erleichterung im Wildtierunfallmanagement, soll vorerst in der Steiermark eingesetzt und in allen Jagdrevieren angelegt werden. Bei Interesse anderer Bundesländer kann es österreichweit ausgerollt werden. Zielgruppe sind dabei insbesondere Jägerinnen und Jäger, Einsatzkräfte (zB. Exekutive) und auch beteiligte und betroffene Bürgerinnen und Bürger.
Unter folgenden Link kann nun die App heruntergeladen werden: www.wumms.at
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