Zeitzeugengespräch mit Hermine Liska
Hermine Liska erzählte den gespannt lauschenden SchülerInnen der vierten Klassen der Musikhauptschule Weiz, wie sie den 2. Weltkrieg erlebt hat. Sie wuchs mit ihren Geschwistern in einem kleinen Dorf in Kärnten auf. Ihre Eltern waren Zeugen Jehovas (damals Bibelforscher genannt) und sie erzogen ihre Kinder in diesem Sinne. Hermine war Volksschülerin, als die Nazis 1938 in Österreich einmarschierten. Hermine verweigerte konsequent den Hitlergruß, denn für sie war nicht Hitler der Führer, sondern ihr Glaube an Jesus Christus stand im Mittelpunkt. Trotz vielfacher Drohungen, Demütigungen und Strafen blieb sie ihren Grundsätzen treu. So kam sie als 11-jährige in ein Umerziehungslager der Nazis. Doch auch dort konnten die ErzieherInnen und LehrerInnen nichts bewirken. Sie verweigerte weiter den Hitlergruß, den Fahnengruß und alles, was mit den Nazis zu tun hatte. Keine Strafe konnte sie beugen. Weg zu sein von ihrer Familie war für Hermine die schlimmste Strafe. Mit viel Glück kam Hermine im letzten Kriegsjahr wieder nach Hause. Anschließend an den Vortrag konnten die Schülerinnen Fragen an sie stellen. Frau Liska ist sicher ein Beispiel dafür, dass Zivilcourage immer möglich ist und war und so jeder unterdrückerischen Systemen ein deutliches "Nein" entgegengesetzen kann.
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