Experimentell beim letzten Lauf
Extremsportler Jörg Painsipp nimmt Abschied vom Laufsport, schmiedet aber bereits Pläne für neue Trendsportbewerbe.
Ein großes Finale legte Extremsporter Jörg Painsipp bei seinem letzten Ultra-Marathon hin: Als erster Sportler legte er beim "Laugavegur Ultra" auf Island die volle Distanz in "FifeFingers", sogenannten Barfußschuhen, hin.
Ultra-Marathon auf Island
Der Lauf war anspruchsvoll und führte das rund 400 TeilnehmerInnen starke Feld über Schneefelder, durch eiskalte Flüsse, durch tiefe sandige Passagen, über Geröllfelder sowie steil bergauf und bergab.
Die 55 Kilometer lange Laufstrecke lag in unmittelbarer Nähe zum großen spuckenden Vulkan, dem Eyjafjalla.
Mit einer Zeit von 5 Stunden und 46 Minuten belegte Jörg Painsipp den ausgezeichneten Platz 26.
Stolz ist er auf diese Platzierung und freut sich, dass alles so gut gelaufen ist, was nicht selbstverständlich war.
Laufschuhe an den Nagel hängen
Nach einer Meniskus-Operation und einem Knorpelschaden dritten Grades muss er dem Laufsport abschwören. "Dadurch, dass es mit den FifeFingers so gut gegangen ist, würde es mich noch mehr reizen, weiter zu laufen", gesteht er.
Doch die Vernunft siegt. Seine gut trainierte Muskulatur stützt das Knie, sodass er sich auf andere Sportarten verlagern will und soll.
In rund zehn Jahren, wenn die Technologie vollends ausgereift ist, steht ihm dann ein künstliches Kniegelenk ins Haus, mit dem er dann auch sportlich alles machen können will.
Rückblick auf seine Erfolge
Jörg Painsipp lief dreimal den Marathon de Sables über 245 km und wurde dabei einmal bester Amateur.
Sechs Mal war er in Alaska unterwegs. Beim Schneeschuhlauf wurde er bester Europäer.
Den zweiten Platz errang er beim Himalaya-Lauf über 166 km.
In Schottland belegte er beim West Highland Way Race den 4. Platz über 153 km, beim Lauf "Devil of the Highlands" schaffte er zweimal Platz fünf.
Gefährliche Erlebnisse
Die Medien stürzten sich auf ihn, als ihm beim Lauf durch Mauretanien bei einem Überfall die Schuhe gestohlen wurden und er dadurch aufgeben musste.
Nicht minder gefährlich war eine Elch-Kollision in Alaska in der Nacht. Damals musste er als Drittplatzierter ausscheiden. Aufgrund schneller Reflexe hat er überlebt, nur 10% überleben eine Elch-Kollosion in diesem kalten Land.
>> Es ist kein Problem zu scheitern, es ist ein Problem, es nicht zu probieren.
Extremsport-Ereignisse
Beim "Race across America" belegte er 2007 den 5. Platz im Team. Im Team mit seinem Bruder Kurt erradelte er 2001 im Rahmen der Landesausstellung in Gleisdorf den 24-Stunden-Weltrekord auf insgesamt 1333 km.
Spektakulär waren seine Soloprojekte: Das Death Valley durchquerte er einmal mit Off-road-Skates und einmal mit Offroad-Langlaufrollen.
Teilgenommen hat er ebenso an der Crocodile-Trophy in Australien.
Was bringt die Zukunft?
Sponsoring wurde durch die Wirtschaftskrise immer schwieriger.
Jörg Painsipp arbeitet als Sportartikel-Verkäufer und als Tennislehrer (ursprünglich hätte er Tennisprofi werden können, das war ihm zu einseitig).
Als sportlicher Freigeist schmiedet er, kaum von seinem letzten Lauf wieder zurück, bereits neue Pläne:
Er will das Radrennen Oslo-Trondheim fahren.
Das Death Valley möchte er mit Skikes (wie Langlaufen im Sommer) durchqueren.
Angemeldet hat er sich zum Länderwettkampf zwischen Österreich und Deutschland, bei dem eine 400-Kilometer-Strecke zu Fuß zum Südpol (mit Hermann Maier und Joe Kelly an der Spitze) bewältigt wird.
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