Berufsweg
Ob Lehre oder Schule entscheidet sich zum Schulschluss

- Ausbildung nach der Pflichtschule hat viele Gesichter und stellt Jugendliche vor die oftmals schwierige Frage, Lehre oder Studium.
- Foto: Adobe Stock/Kzenon
- hochgeladen von Aus der Region
Die Frage, ob nach der Pflichtschule eine Lehre absolviert oder weiter die Schule besucht werden soll, ist mitunter keine einfache. MeinBezirk.at hat sich beide Optionen angesehen und die jeweiligen Vorteile herausgearbeitet.
WEIZ. Wenn sich die Pflichtschulzeit dem Ende nähert, stellt sich für Jugendliche eine entscheidende Frage: Lehre oder Schule? Immerhin ist diese Entscheidung prägend für den weiteren Lebensweg und macht es erfordert, sich mit den eigenen Berufs- und Lebenswünschen auseinanderzusetzen. Sowohl eine Lehre als auch eine weitere schulische Ausbildung bieten in diesem Zusammenhang zahlreiche Vorteile, die es zu bedenken gilt.
Lehre als duale Ausbildung
Eine Lehre besticht als praxisnahe Berufsausbildung im Zuge derer, sich die Jugendlichen den größten Teil der Woche in einem Lehrbetrieb aufhalten. Sie ist eine sogenannte "duale Ausbildung", das bedeutet, dass es neben dieser praktischen Ausbildung auch einen theoretischen Teil in einer Berufsschule gibt. Dieser Part erfolgt entweder wöchentlich oder in geblockten Schulwochen, wobei zumeist ein Fokus auf praxisorientierte Fächer gelegt wird. In Österreich kann man sich im Falle einer Lehre zwischen rund 200 Berufen entscheiden, die so verschiedene Felder, wie Metalltechnik, Informationstechnologie bis zu Pharmazeutisch-kaufmännischer Assistenz abdecken.

- Eine Lehre hat den Vorteil, dass sie eine fundierte Ausbildung im jeweiligen Berufszweig durch Praxisnähe bietet.
- Foto: Panthermedia
- hochgeladen von Aus der Region
Eine Lehre dauert zwischen zwei und vier Jahren und schließt mit einer Lehrabschlussprüfung. Das bietet den großen Vorteil, dass man nach dem Abschluss sofort als Fachkraft in einem Unternehmen einsetzbar ist. Zusätzlich beziehen Jugendliche vom ersten Tag in der Lehre an ihr eigenes Gehalt und haben bei einem Eintrittsalter nach der Mittelschule mit spätestens 18 Jahren einen vollwertigen Beruf erlernt.

- In Österreich bietet sich die Möglichkeit, aus rund 200 Lehrberufen den eigenen Traumberuf auszuwählen.
- Foto: PantherMedia
- hochgeladen von Aus der Region
Weitere Vorteile eines Lehrberufs:
- rasche Lernfortschritte durch praktische Erfahrung
- Förderung der eigenen Team- und Sozialkompetenz
- finanzielle Unabhängigkeit durch Eigenverdienst
Theoretische Ausbildung mit breitem Feld
In einer weiterführenden Schulausbildung wird unterdessen hauptsächlich theoretisches und breit gestreutes Wissen vermittelt, wobei der Fokus vom jeweiligen Schultyp abhängig ist. Allgemeinbildende höhere Schulen (AHS) vermitteln ihren Schülerinnen und Schülern eine umfassende und vertiefende Allgemeinbildung. Sie schließen mit einem Reifeprüfungszeugnis (Matura), die wiederum die Studienberechtigung an Universitäten, Fachhochschulen sowie Pädagogischen Hochschulen darstellt. Einzelne Standorte können einen speziellen Schwerpunkt, etwa sprachlich, musikalisch-kreativ oder naturwissenschaftlich, setzen.

- Eine Ausbildung an einer Allgemeinen höheren Schule verschafft jungen Menschen ein breites Allgemeinwissen sowie die Möglichkeit ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule zu ergreifen.
- Foto: PantherMedia/Artur Verkhovetskiy
- hochgeladen von Aus der Region
Berufsbildende mittlere sowie höhere Schulen (BMS, BHS) sind unterdessen Vollzeitschulen, die in ein bis zwei Jahren (BMS) beziehungsweise fünf Jahren (BHS) neben einer fundierten Allgemeinbildung auch eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung anbieten. BHS schließen mit einer Reife- und Diplomprüfung, bieten also auch die Möglichkeit ein weiterführendes Studium zu ergreifen.
Weitere Vorteile einer Schulausbildung:
- breitere und tiefere Bildung
- besserer Fremdsprachenerwerb
- breiterer Studienzugang auf Universitäten oder Fachhochschulen
- Freizeit durch Ferien
Kombination zweier Welten
Eine Möglichkeit, beide Wahlmöglichkeiten zu kombinieren, bietet das Förderprogramm "Berufsmatura: Lehre mit Reifeprüfung". Diese ermöglicht Lehrlinge nach Abschluss eine Universität oder Fachhochschule zu besuchen. Entsprechende Vorbereitungskurse und insgesamt vier Teilprüfungen müssen innerhalb von fünf Jahren absolviert werden, ein Einstieg ist bereits ab dem ersten Lehrjahr möglich. Interessierte müssen sich in einem Aufnahmeverfahren bewerben, welches eine Eingangsberatung, eine Potenzialanalyse und Auffrischungskurse in Deutsch, Mathematik sowie Englisch erfordert.

- Beratungsgespräche können Klarheit bei der Wahl zwischen Lehre und Schule verschaffen.
- Foto: panthermedia/belchonock
- hochgeladen von Aus der Region
Zum Entschluss kommen
Um die Entscheidung zu fällen, hilft es sich mit den eigenen Interessen sowie Stärken und Werten auseinander zu setzen. Auch eine genaue Betrachtung der einzelnen Möglichkeiten hilft dabei, sich Klarheit zu verschaffen. Schnuppertage in Ausbildungseinrichtungen können ein erstes Gefühl vermitteln, ob ein bestimmter Ausbildungsweg der richtige ist. Auch Eignungstest beziehungsweise Beratungsgespräche helfen dabei, eine fundierte Entscheidung zu treffen.





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.