Neue Wege in der Lehrlingssuche

Stahlverarbeiter Winkelbauer wird zum Sendungsproduzenten

Der aktuelle Expansionskurs des Traditionsbetriebs Winkelbauer schafft neue Lehr- und Arbeitsplätze in der Region. Um in Zeiten des Fachkräftemangels neue Talente zu akquirieren, geht man daher unkonventionelle Wege – und nächsten Donnerstag, 4. November mit einer Live-Onlineshow speziell für Schüler auf Sendung.

Bis Ende 2022 investiert der oststeirische Stahlverarbeiter Winkelbauer rund fünf Millionen Euro. Für den Expansionsschub ist der Traditionsbetrieb auf der Suche nach künftigen Fachkräften – und geht zur Akquise unkonventionelle Wege: Mit einer Live-Onlinesendung, die der Social Media-Plattform Instagram nachempfunden ist, wirbt Winkelbauer um die Talente von morgen. Über 20 Schulen – mit rund 1.000 Schülern – aus der gesamten Oststeiermark haben sich für das interaktive Format vorangemeldet.
Aktuell nicht die einzig innovative Maßnahme: Schon im September hat Winkelbauer ein „Klimaticket“ für Lehrlinge eingeführt.

Hochmoderne Digitalisierungstools

Der angekündigte Expansionskurs von Winkelbauer hat bereits in Form von innovativen Technologien Einzug in Anger gehalten. Zuletzt wurde der Maschinenpark mit zwei hochpräzisen Fünf-Achs-Bearbeitungszentren, einer weiteren High-End-Schweißroboteranlage und einem zusätzlichen innovativen Brennschneideportal erweitert.

„Es ist tatsächlich eine der größten Investitionen der jüngeren Unternehmenshistorie. Diese Expansion und Modernisierung erlaubt uns, die Qualität unserer Produkte – primär sind das Anbaugeräte für die Baumaschinenindustrie sowie spezielle Stahl-Komponenten für weitere Branchen – massiv anzuheben“, sagt Geschäftsführer Michael Winkelbauer.

Instagram-Livesendung

Der höhere Automatisierungsgrad wirkt sich positiv auf den Personalstand aus, der seit Anfang 2020 um 20 Köpfe auf 150 Mitarbeiter gewachsen ist – und auch 2022 weiter wachsen wird. Kein einfaches Unterfangen in Zeiten des Fachkräftemangels, weswegen Winkelbauer auf die hauseigene Lehrlingsausbildung setzt – und die Generation von morgen mit unkonventionellen Mitteln lockt:
So wurde in wochenlangen Vorbereitungen ein Abschnitt der ebenfalls neuen Logistikhalle in ein Online-TV-Studio verwandelt, um am Donnerstag (4. November, um 10.30 Uhr live auf winkelbauer.com/lehrlingsstory, Facebook und Instagram) in rund 20 Schulen der Oststeiermark eine eigene Lehrlingsshow zu senden.

„Wir haben mit internen und externen Experten ein Konzept erarbeitet, um die Jugendlichen möglichst nah an ihrer Lebensrealität abzuholen. Dementsprechend holen wir die Social Media-Plattform Instagram als Live-Sendung in unsere Produktion. Dazu gibt es für die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Fragen live via WhatsApp ins Studio zu übertragen“, erklärt Winkelbauer das Vorhaben.

Das Interesse ist groß: 1.000 Schüler haben sich vorangemeldet – etwa aus Weiz, Anger, Birkfeld, Pischelsdorf, Hartberg und anderen oststeirischen Orten. „Wir können mit dieser Vorgehensweise auch entfallene Berufsinformationsmessen kompensieren“, erklärt Winkelbauer. Die Sendung selbst soll „auf unterhaltsame und eben instagramtaugliche Weise einen Einblick in unser Unternehmen gewähren – und natürlich Lust auf eine Karriere in unserem Betrieb machen“, vereinfacht „Sendungsverantwortlicher“ und HR-Leiter Johannes Burger.

Mobilitätsversprechen

Nicht die einzige aktuelle Maßnahme des Traditionsbetriebs: Erst vor wenigen Wochen schüttete Winkelbauer rund 20.000 Euro an die Lehrlinge aus. Der Zuschuss sei „ein Mobilitätsversprechen an die firmeneigene Jugend“, erklärt HR-Leiter Burger.
Heißt konkret: Die Fachkräfte von morgen erhalten an ihrem 18. Geburtstag – oder alternativ beim Eintritt in das zweite Lehrjahr – 1.000 Euro. Das Geld kann sowohl für E-Bike, Moped, öffentliches Verkehrsmittel als auch den klassischen vierrädrigen Untersatz genutzt werden.

„Wir fördern bewusst auch alternative Fortbewegungsmittel, um einen kleinen Beitrag zur Umwelt-Bewusstseinsbildung zu leisten – es ist quasi ein Winkelbauer-Klimaticket“, sagt Burger mit einem Augenzwinkern.

Wir berichteten bereits über die Firma Winkelbauer: