Diskussionsrunde
Über unser Konsumverhalten und heimische Lebensmittel

- Mit einer Podiumsdiskussion wurde aktuelle Lage des heimischen Lebensmittelmarktes beleuchtet.
- Foto: Stadtgemeinde Gleisdorf
- hochgeladen von Vanessa Janisch
Im Rahmen der Diskussionsreihe "Landwirtschaft in der Oststeiermark" des Kulturpaktes Gleisdorf wurde über unser Konsumverhalten und den heimischen Lebensmittelmarkt diskutiert.
GLEISDORF. Bereits zum 14. Mal fand die Diskussionsreihe "Landwirtschaft in der Oststeiermark" statt, dieses Mal zum Thema Konsumgewohnheiten und heimische Lebensmittel. Einblicke in diese Thematik brachten dabei das Podium, bestehend aus Gartenbau-Ingenieurin, Lehrerin und Biobäuerin Regina Neuhold-Krainer, Kommunikationsexpertin der Marketing Praxis Gleisdorf Karin Ronijak und Einzelhändlerin im Wohlfühlladen Laßnitzthal Ramona Kurzmann.
Unter der Moderation von Kulturreferent Karl Bauer standen Themen wie Bildung zum Thema Lebensmittel, die Änderungen im Handel und die steigenden Lebensmittelpreise zur Diskussion. Auch die teils langen Lieferwege und das Entsorgen von Lebensmitteln, die noch konsumiert werden können, wurden thematisiert.
Großes Angebot mit großen Abfallbergen
Besonders in den vergangenen Jahren hat sich das Angebot an Lebensmittelgeschäften maßgeblich verändert. Kleinere Kaufhäuser, die oft in Familienhand sind, weichen großen Supermarktketten mit niedrigeren Preisen und einem umfangreichen Angebot, dem auch die Regionalität und die heimischen Erzeuger zum Opfer fallen. In Österreich ist das Angebot an Lebensmittelgeschäften dabei enorm groß, liegt doch die Verkaufsfläche pro Kopf im europäischen Spitzenfeld.

- Auch die Kaufgewohnheiten und die Probleme der heimischen Erzeuger:innen wurden thematisiert.
- Foto: Stadtgemeinde Gleisdorf
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Das große Angebot bringt allerdings auch große Abfallberge mit sich, denn laut den Experten werden so viele Lebensmittel wie noch nie zuvor weggeworfen. Ramona Kurzmann versucht in ihrem Geschäft mit dem „Too good to go-Sackerl“ und einem „Fairteiler“ dagegenzuwirken. Über eine App können Konsumenten ein Sackerl kaufen, das mit Lebensmitteln befüllt ist die sonst weggeworfen werden müssten und das auch zu einem niedrigeren Preis.
Heimische Erzeuger im Konkurrenzkampf
Für die Bäuerinnen und Bauern sowie Erzeugerinnen und Erzeuger von heimischen Lebensmitteln führt der Trend zu großen Supermärkten zu einer enorm großen Konkurrenzgruppe. Bioprodukte und Eigenmarken tauchen nun auch bei den großen Konzernen auf, und so sind die heimischen Erzeuger gefordert, ihre Produkte anders herausstechen zu lassen. Mit Direktvermarktung, Hofläden und Selbstbedienungshütten und -automaten soll dieser Spagat gelingen.
Für Regina Neuhold-Krainer ist außerdem die Präsentation der Wertigkeit und Qualität der regionalen Produkte ein entscheidender Faktor: „Bauern müssen selbst von ihren Produkten überzeugt sein, diese mit Stolz präsentieren und verkaufen“. Marketing-Expertin Karin Ronijak sieht außerdem die Authentizität und Ehrlichkeit der Bauern und Bäuerinnen als entscheidenden Verkaufsfaktor.
Neben der Anpassung des Verkaufs von heimischen Lebensmitteln kam auch die Bildung im Bezug darauf zur Sprache. Es wurde gefordert, dass bereits in der Volksschule Lebensmittelbildung am Lehrplan stehen solle um die Konsumgewohnheiten, das Bewusstsein über die Herkunft von Lebensmitteln und die Qualität regionaler Produkte bereits im Kindesalter zu prägen.
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