Wollsdorf Leder reagiert mit neuen Innovationen
Wollsdorf Leder hat die Herausforderungen des Marktes angenommen und reagiert nun mit neuer Strategie und neuen Innovationen auf den immer stärker werdenden Preis- und Wettbewerbsdruck. Der Umsatz sei im letzten Jahr um rund 20 Prozent auf ca. 130, 5 Millionen Euro gesunken, betont Geschäftsführer Andreas Kindermann. Dennoch sei es dem Betrieb gelungen ein leicht positives Wirtschaftsergebnis zu erzielen.
Maßnahmen und neue Ideen
Um die Position als international führender Lederausstatter im Bereich Auto, Möbel und Flugzeug auch in Zukunft zu halten, wurden neue Maßnahmen und Ideen entwickelt. So arbeitet das Team von Wollsdorf Leder gemeinsam mit verschiedenen Entwicklungspartnern aktuell an unterschiedlichen smarten Lösungen, die direkt in das Leder eingearbeitet werden und dem Benutzer zeitgemäße Anwendungen und ein komfortables Lederempfinden ermöglichen. Ein Anwendungsgebiet ist dabei die Integration von Heizungen in belederte Flächen. Dabei wird die Wärme nicht mehr durch das Leder zum Anwender gebracht, sondern direkt "im Leder" erzeugt und ist damit auch besonders energiesparend. Neu entwickelt wurde auch ein Oberflächenschutz durch Hygienefunktion, der die Verbreitung von Bakterien nachhaltig verhindert und langanhaltenden Schutz für das Leder bietet. Zudem reagiert das Unternehmen auf die zunehmende Forderung nach umweltfreundlicheren Produkten mit einer neuartigen Gerbmethode, die frei von Schwermetall- und Glutaraldehyd ist. Für die Automobilindustrie bietet Wollsdorf Leder nun auch ein Leichtleder mit einer Lederstärke von 1, 3 Millimetern. Das Gewicht konnte damit ohne Qualitätseinbußen um rund 25 Prozent reduziert werden.
Trotz großer Innovationen steht man dem laufenden Wirtschaftsjahr skeptisch gegenüber. Besonders im Automobilbereich sei mit einem weiteren Rückgang zu rechnen, da Kunden das Leder immer öfter durch preisgünstigeres Plastik ersetzen. Synthetisches Material aus Kunststoff wird dabei gerne als "veganes Produkt" verkauft, die ökologischen Nachteile werden oft verschwiegen. Leder dagegen sei atmungsaktiv und dehnbar, nicht brennbar, bruchfest und auch nachhaltig. Die Haut ist ein Nebenprodukt der Fleisch- und Milchindustrie, die Gerbung und Verarbeitung zu Leder sei damit ein ökologisch sinnvoller Upcycling Prozess, erklärt Geschäftsführer Kindermann.
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