"Da merkt man erst in welchem Paradies wir hier leben"

"Das war etwas, das ich immer schon machen wollte ... " sagt Patrik Ehnsperg über sein Reisebuch "Indien Backstage".
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  • hochgeladen von Johannes Häusler

Fünf Wochen lang war der Ludersdorfer Patrik Ehnsperg mit dem Zug und Bus durch Indien unterwegs. Ein ganzen Winter lang hat er an seine Aufzeichnungen in seinem Buch "Indien Backstage" niedergeschrieben. WOCHE bat Ehnsperg zum Gespräch.

Warum eigentlich Indien? Patrik Ehnsperg: „Das ist doch so ein Klischee: einmal im Leben muss man dort hin und trampen, die Ashrams, die Kultur sehen. Das schleppen viele mit sich mit. Dieses Klischee war bei mir aber nach drei Tagen verpufft. Nach einer Woche bist du dort aber von allen Wohlstandskrankheiten geheilt.“

Wie das? „Indien ist ja eines der ärmsten, der schmutzigsten und trotzdem eines der faszinierendsten Länder, die es gibt. Alles, was einen daheim so anzipft, all die dummen Kleinigkeiten, verfliegen sofort, wenn man sieht unter welchen Umständen die Menschen in Indien überleben, wie viele mit nichts dahin vegetieren und trotzdem überleben. Das ist einfach unglaublich.“

Man lernt also die eigene Heimat mehr zu schätzen? „Ja, besonders als umweltbewusster Mensch! Das Wasser, die Straßen, es ist dort ja alles verdreckt. Ich hab in meinem Buch Fotos von Flüssen, auf denen alles an Müll schwimmt, was man sich nur vorstellen kann. Aber die Menschen dort haben ja keine andere Möglichkeit. Da merkt man erst, in welchem Paradies wir hier leben.“

Was unterscheidet den Steirer vom Inder? „Ich fand da zumindest mal keine Gemeinsamkeiten. Aber die Menschen sind dort in absoluter Armut trotzdem gut drauf. Bei uns sind die Leute oft wegen Kleinigkeiten grantig. Dort fehlt einem Leprakranken das halbe Gesicht und trotzdem hat dieser Mensch den Mut weiter zu leben.“

Woher die Idee, die Eindrücke dann in einem Buch zu verarbeiten? „Das war etwas, was ich immer schon machen wollte. Mein Lieblingsschriftsteller ist Andreas Altman. Ich habe ihn öfters schon erlebt, auch in Gleisdorf. Er hat dem Publikum beim Plautz gesagt, wenn du etwas machen willst, dann gibt es nur einen Weg, mach es! Ich schaute also ins Internet, bekam ein super Angebot für ein Flugticket nach Delhi und 14 Tage später war ich schon in Indien. Meiner Frau habe ich noch gesagt, dass ich jetzt mal für fünf Wochen weg bin. Ich war schon viel in Asien unterwegs, aber in Indien ist alles anders. Schon beim Weg zum Hotel hatte ich meinen allerersten kleinen Kulturschock: Menschen, Kinder leben unter Planen, neben achtspurigen Straßen, Hände und Augen ragten bettelnd hervor. Dennoch würde ich diese Reise jederzeit wieder machen und kann es nur jedem empfehlen es einmal zu versuchen.“

Welches Projekt steht als nächstes an? „Ich arbeite gerade an meinem nächsten Buch über Laos, das wirklich eines der schönsten Länder der Welt ist. Dieses Projekt möchte ich bis zum kommenden Winter schaffen. Einzig die Abholzung des Regenwaldes dort ist schrecklich. Da sind jetzt – wo früher Dschungel war – jede Menge Kautschuk-Plantagen."

Das Reisebuch "Indien Backstage" von Patrik Ehnsperg gibt es HIER.

Patrik Ehnsperg ...

... ist 1961 in Graz geboren und dort aufgewachsen. 2000 begann er in Pircha (Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf) sein Haus in Eigenregie und seiner Freizeit zu bauen. in dem er seit 2005 lebt. Ehnsperg ist verheiratet und hat vier Kinder.

"Das war etwas, das ich immer schon machen wollte ... " sagt Patrik Ehnsperg über sein Reisebuch "Indien Backstage".
Die Erlebnisse aus fünf Wochen Indien hat Patrik Ehnsperg in Wort und Bild festgehalten.
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