Birkfeld entdecken: Besondere Kunstwerke finden sich in der Häferl-Sammlung von Katharina Groß
Ihr Lebensmotto heißt "Fang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen".
Kennen sie ein Barthäferl? Katharina Groß (85) hat gleich zwei davon. Ein Häferl, welches an der Innenseite eine, wie könnte man sagen, Ablage aufzuweisen hat, damit der Mann seinen Bart beim Trinken vor dem Inhalt des Häferls schützen kann. Neben besagtem Barthäferl finden sich auch noch Rosen- und Kaiserhäferl, Spruch- und Namenshäferl in ihrer Sammlung. Die Häferl mit Perlmutt-Beschichtung schimmern ganz besonders schön und verdienen es, besonders erwähnt zu werden.
Bereits seit 70 Jahren hütet sie ihre Schätze
Katharina Groß zeigt all ihre gesammelten Stücke mit Stolz und hat wahrscheinlich zu jedem Häferl die passende Geschichte. Die zwei ältesten Häferl hat sie von der Tante bekommen, diese wiederum von ihrer Großmutter.
Angefangen hat alles mit dem kleinsten Häferl ihrer Sammlung. Das Häferl hat sie zum Nikolo bekommen, darin war ein kleiner Apfel. Damals ging sie noch zur Schule. Die Sammelleidenschaft begann nach der Schulzeit im Jahre 1946, weil ihre Mutter ein Häferl hatte, "dass mir so gut gefallen hat", sagt Groß. Nach und Nach wurden es mehr, mittlerweile zählt sie an die knappe 500 Häferl ihr Eigen.
Es ist jetzt schon recht schwierig, Häferl zu finden, werden diese wunderbaren Exemplare doch schon lange nicht mehr produziert.
Sollte jemand von den Lesern ein Einzelstück zuhause haben und sich nicht sicher sein, ob es auch weiterhin in Ehren gehalten wird, bei Katharina Groß wäre dieses in den besten Händen.
Und auch die Schwiegertochter, Elfi Groß, Heimatdichterin, wird sie in Ehren halten, sollte Katharina Groß einmal nicht mehr in der Lage sein, auf sie zu schauen.
Täglich steht sie am Schrank, der aus allen Nähten platzt und erfreut sich an ihrer Sammlung. Einmal ihm Jahr werden sie abgestaubt, "da ich nicht weiß, ob alle Wasserfest sind", so die rüstige Sammlerin.
Mit leuchtenden Augen erzählt sie, wie sie sich vor ein paar Monaten von einem Häferl getrennt hat. Sie habe es ihrer Enkeltochter Kerstin zur Hochzeit geschenkt, auf dem stand "Zum Hochzeitsfeste". Und sie habe es mit Liebe weitergegeben, weil auch Kerstin es in Ehren halten wird, dass weiß die Oma.
Leidenschaftliche Sammlerin
Groß ist leidenschaftliche Sammlerin. Zu ihren Sammlungen zählen auch noch Teller und Gläser. Da stockt sie gleich mal, steht auf und holt einige bemalte Teller, die, wie sie sagt, von ihrer Mutter stammen. Die Russen hatten sie bemalt und ihrer Mutter übergeben. Und da wären dann noch die Ansichtskarten, viele von den Soldaten im Krieg verfasst.
Die rüstige Dame im flotten Dirndlkleid, man sieht ihr ihr hohes Alter nicht an, hat, wie sie sagt, immer was zu tun. Spielt Karten, geht viel wandern, nimmt bei Seniorennachmittagen teil, ist gerne mit Freunden und ihrer Zwillingsschwester unterwegs. Im Sommer gehört ihre Zeit den Fuchsien, die sie hegt und pflegt.
Ihr Lebensmotto heißt "Fang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen".
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