Süßkartoffeln wachsen nur im Süden? Irrtum! Im Bezirk Weiz werden Süßkartoffeln angebaut
"Obst Strahlhofer" in Neudorf(Ilztal) produziert als einziger Betrieb im Bezirk Weiz größere Mengen Süßkartoffeln.
"Wir kaufen daheim" nennt sich die Serie der WOCHE, in der die regionale Wirtschaft und ihre Betriebe und Dienstleister in den Mittelpunkt gestellt werden. Ein Paradebeispiel für regionale Produkte und Vermarktung ist der Obstbaubetrieb Strahlhofer in Neudorf, der nun mit einer tropischen Gemüsesorte zusätzlich einen neuen Weg geht.
Lange hieß es, die Süßkartoffel könne bei uns nicht angebaut werden. Im Bezirk Weiz experimentiert Anton Strahlhofer junior mit seiner Familie seit mehreren Jahren mit dem tropischen Gemüse und sie können heuer erstmals größere Mengen davon anbieten. "Da es in Österreich nur knapp zehn Produzenten für Süßkartoffeln gibt, mussten wir selber experimentieren", verrät der Landwirt.
Zuerst versuchte er es im Hochbeet. Nach den erfolgreichen Versuchen baute er letztes Jahr schon mehrere Hundert Kilo im Acker an. Ab September bieten der 27-Jährige und seine Familie ab Hof die neue Ware an.
Gar keine Kartoffeln
Süßkartoffeln werden gelegentlich auch Bataten genannt und sind eigentlich gar keine Kartoffeln. Süßkartoffeln sind zwar Knollen, die in der Erde wachsen, doch sind damit die Gemeinsamkeiten mit unseren altbekannten "Erdäpfeln" auch schon nahezu erschöpft.
Der Anbau und die Ernte sind allerdings etwas aufwendiger als bei anderen Gemüsesorten. Die Knolle verträgt keinen Frost und auch beim Ernten muss die Familie Strahlhofer sehr vorsichtig sein, da die Süßkartoffel leicht bricht. Speziell für die ersten Monate nach dem Anbau wurde eine Folie untergelegt, um die Knolle vor niedrigen Temperaturen zu schützen.
Lang haltbares Gemüse
Bei richtiger Lagerung sind die Bataten lange haltbar. Die im September des Vorjahres geernteten Süßkartoffeln hätten laut Anton Strahlhofer junior bis März gehalten. "Wichtig ist es allerdings, dass sie nicht in den Kühlschrank gegeben werden. Ideal wäre eine Lagerung bei ungefähr 15 Grad", sagt der Landwirt. Für Ernährungsbewusste könnte das südamerikanische Gemüse eine neue, regionale Alternative werden.
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