Erntebilanz im Bezirk Weiz
„2017 war kein Katastrophenjahr, aber für einige Betriebe sehr wohl eine Herausforderung“, sagt der Weizer Landwirtschaftskammerobmann Josef Wumbauer. Das Wetter spielte das ganze Jahr über eine zentrale Rolle für die Erntebedingungen.
Positives trotz Trockenheit
Die Trockenheit hat das Grünland zum Teil hart getroffen, vereinzelt kam es zu einem Minusertrag von bis zu 70 Prozent. Trotz Mindererträgen beim Weizen gibt es hier auch Erfreuliches zu berichten. Der Eiweißgehalt war durch die hohen Temperaturen vor der Ernte mit bis zu 16 Prozent enorm.
Die Kürbisbestände entwickelten sich sehr gut, es wurde eine hervorragende Kernqualität erzielt. Der Durchschnittsertrag lag bei etwa 800 Kilogramm Kernen je Hektar.
Lokale Unterschiede
Bei Wein und Steinobst gab es frostbedingt große lokale Unterschiede, es wurden bezirksweit Vorbereitungen zur Frostbekämpfung getroffen. Die Obstbauern Alexandra und Rupert Wagner aus Mortantsch bringen es auf den Punkt: „In der Errichtung einer Frostschutzberegnung als umweltfreundlichste Maßnahme sehen wir die einzige realistische Möglichkeit, unseren Betrieb und somit unsere Existenzgrundlage zu erhalten.“ Selbst wenn die vielen Sonnenstunden dem Apfel in puncto Farbe und Geschmack zugutekamen, habe es in ihren Anlagen Ernteausfälle von bis zu 40 Prozent gegeben.
Mehrertrag bei Mais
Dem Mais hat der verringerte Niederschlag nicht so zugesetzt. Auf guten Böden wie im Raab- und Feistritztal erreichte er Spitzenwerte von bis zu 17 Tonnen trockener Ware, was einen Mehrertrag von acht Prozent bedeutet.
Johann Eberl, Landwirt aus Nitscha, kann dies nur bestätigen: „Ich habe hauptsächlich Mais, dafür hat das Wetter gepasst. Aber da ist ja jeder Graben ein bisschen anders, was die Niederschläge betrifft.“
Auch Landwirtschaftskammerobmann Wumbauer merkte an, dass Wetterscheiden sich entscheidend auf den Ertrag einzelner Betriebe und Regionen ausgewirkt hätten.
Herausforderndes Jahr
Das Erntejahr 2017 war gezeichnet von verringerten Niederschlägen und Spätfrostereignissen in nahezu jeder Kultur im Bezirk. Neben den üblichen Marktbedingungen stellt der Klimawandel die Erzeuger Jahr für Jahr vor aufs Neue vor Herausforderungen, auch in Bezug auf die Sinnhaftigkeit heutzutage einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen. Familie Wagner blickt aber optimistisch in die Zukunft: „Äpfel wachsen zu sehen und so ein großartiges Lebensmittel zu erzeugen ist wunderschön und gibt uns viel Kraft!“
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