Energiewende
Tirol mit Pionierrolle in der Wasserstoff-Technologie

Vom Wasserstoff-Pilotprojekt überzeugt: (V.l.n.r.: Wolfram Gehri (Postbus AG), Josef Margreiter (Lebensraum Tirol Holding), Umweltlandesrätin LHstv. Ingrid Felipe, Kerstin Neumayer (MPREIS), LHStv. Josef Geisler, Ewald Perwög (MPREIS), Markus Hofer (Standortagentur) | Foto: Hassl
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  • Vom Wasserstoff-Pilotprojekt überzeugt: (V.l.n.r.: Wolfram Gehri (Postbus AG), Josef Margreiter (Lebensraum Tirol Holding), Umweltlandesrätin LHstv. Ingrid Felipe, Kerstin Neumayer (MPREIS), LHStv. Josef Geisler, Ewald Perwög (MPREIS), Markus Hofer (Standortagentur)
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Mit spektakulären Projekten rund um die Wasserstoff-Technologie sorgte Tirol in jüngster Zeit für Schlagzeilen. So zum Beispiel mit der Produktion von grünem Wasserstoff beim Lebensmittel-Nahversorger MPREIS.

TIROL. Beim Tiroler Familienbetrieb mit Sitz in Völs wird das Thema schon seit 2016 vorangetrieben. Die unter der Leitung von Projektentwickler Ewald Perwög entstandene "Division MPREIS Sunstainable Energy Solutions (SES) konnte im März 2022 Europas größte Single-Stack-Elektrolyseanlage in Betrieb nehmen (einen ausführlichen Bericht darüber finden Sie HIER). Künftig soll die gesamte MPREIS-Fuhrpark-Flotte auf Wasserstoff umgerüstet werden, sagt MPREIS GF Kerstin Neumayer: "Bis zur Anlieferung der ersten Brennstoffzellen-Lkw im Spätsommer nutzen wir wir grünen Wasserstoff zur Beheizung unserer Backöfen der Bäckerei Therese Mölk."

MPREIS hat im Juni Europas leistungsstärkste Wasserstoff-Tankstelle für Lkw in Betrieb  genommen. | Foto: MPREIS/Franz Oss
  • MPREIS hat im Juni Europas leistungsstärkste Wasserstoff-Tankstelle für Lkw in Betrieb genommen.
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Tiroler Konsortium

Das Thema Wasserstoff wird weiter forciert. So ist es einem Tiroler Konsortium gelungen, fünf Millionen Euro für emmissionsfreie H2-Mobilität auf die Beine zu stellen. Neben dem Projekt "H2Alpin" umfasst dieses auch die Anschaffung von Brennstoffzellen-Lkw und Bussen für den Güter- und Personennahverkehr in Tirol. Ziel des Projektes ist es, wichtige Erkenntnisse und Grundlagen für die Mobilitätswende zu schaffen. Unterstützt wird das Pilotprojekt auch mit zwei Millionen Euro aus dem Fördertopf der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

Leuchtturmregion

"Wasserstoff ist ein Baustein der Energiewende. Tirol bietet von Natur aus sehr gute Voraussetzungen, um sich als Leuchtturmregion für die Entwicklung und Anwendungen von Wasserstoff-Technologie im alpinen Raum zu profilieren", glaubt LHStv. und Energiereferent Josef Geisler. "Wir haben die Möglichkeit, grünen Wasserstoff aus dem Strom unserer Wasserkraftwerke zu erzeugen."
Von der MPREIS-Initiative zeigt sich Geisler begeistert: "Unternehmen wie MPREIS nehmen bereits eine Pionierrolle ein und lösen mit ihrer Initiative über die Landesgrenzen hinaus positive Resonanzen aus."

Regionaler Masterplan

Auch LHStv. und Umweltlandesrätin Ingrid Felipe ist vom Wasserstoff überzeugt: "Wasserstoff stellt im Straßenverkehr einen umweltschonenden und zukunftsträchtigen Treibstoff dar, insbesondere, um den regionalen Schwerverkehr zu dekarbonisieren, das Klima zu schützen und die Luft zu verbessern."  Für die Anwendung von H2-Fahrzeugen wie z.B. Linienbusse würden noch Erfahrungswerte erhoben, so Ingrid Felipe weiter.  "Im Rahmen von H2Alpin werden H2-Busse und Lkw unter alpinen Bedingungen wie Temperaturextreme, Schnee, kurvenreiche Bergstraßen etc. erstmals umfassend getestet und analysiert. So sollten die Grundlagen für einen regionalen Masterplan der Wasserstoffmobilität inklusive erforderlicher Maßnahmen zur Umsetzung geschaffen werden."

Ingrid Felipe und Josef Geisler sind sich einig: "Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende." | Foto: Hassl
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Wissenschaftliche Begleitung

Josef Margreiter, GF der Lebensraum Tirol Holding, betont die Bedeutung des Projektes: "Die Alpen sind ökologisch sensible Regionen, in denen Mobilität und Logistik starke Auswirkungen auf Menschen und Umwelt haben. Wissenschaftlich fundierte Wasserstoff-Projekte und Umsetzungsmaßnahmen sind dringend notwendig, um die angestrebte Null-Emmissionen-Mobilität großflächig zu realisieren. Die Standortagentur Tirol als Drehscheibe des österreichischen Wasserstoff-Clusters ist dazu die ideale Projektkoordinatorin.

H2Alpin

Mit dem Pilotprojekt H2Alpin erforscht Tirol nicht nur die Wasserstoffmobilität im alpinen Raum, sondern vereint zwölf führende Kooperationspartner: Standortagentur Tirol, FEN Research GmbH, Gebrüder Weiss GmbH, IVB, JuVe Automotion GmbH, MCI, Postbus AG, Tiroler Wasserkraft AG, Universität Innsbruck, VVT, WK Tirol, Wasser Tirol und die Zillertaler Verkehrsbetriebe.

Ist grüner Wasserstoff eine Zukunftshoffnung für die Energiewende?

Lesen Sie dazu auch diesen Bericht:

MPREIS-Wasserstofftankstelle für Lkw in Betrieb
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