Corona-Impfung
Ärztekammer Wien kritisiert Entwurf zur Impfbefreiung
Kritik am Entwurf zur Impflicht: Ärztekammer Wien fordert, dass Impfbefreiungen nur von Amtsärzte ausgestellt werden. Spitalsambulanzen seine dafür ungeeignet.
WIEN. Auch der Bundesrat hat die Corona-Impfpflicht beschlossen. Mit dem Beschluss wurde die letzte parlamentarische Hürde genommen. Jetzt fehlen nur noch die Unterschrift des Bundespräsidenten und die Kundmachung, dann ist die Corona-Impfung in Österreich ab 18 Jahren verpflichtend.
Kritik am aktuellen Entwurf der Corona-Impfpflicht übt jetzt die Ärztekammer Wien. Der Grund: Impfbefreiungen sollen künftig auch in Spitalsambulanzen ausgestellt werden. Doch seien diese laut Ärztekammer Wien dafür ungeeignet.
Wiener Spitäler massiv überbelastet
„Unsere Spitäler sind ohnehin massiv überbelastet und die Spitalsambulanzen als sensible Bereiche sind dafür völlig ungeeignet“, betont Gerald Gingold, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer Wien.
Der Run auf Impfbefreiungen habe bereits begonnen. "Das ist nichts, was die Spitäler zusätzlich noch auffangen könnten“, warnt Gingold. Deshalb fordert er, dass ausschließlich Amtsärztinnen und Amtsärzte diese Aufgabe übernehmen sollen, so wie es auch im Gesetz steht.
Laut Vizepräsident der Ärztekammer Wien sollten nur in Ausnahmefällen Impfbefreiungen in Spitälern ausgestellt werden. Und zwar nur für jene Personen, die dort schon mit eindeutigen Diagnosen in Behandlung sind. Alles andere ist für Gingold eine "unnötige und nicht praktikable Lösung".
Klar definierte Anlaufstelle gefordert
„Ich richte meinen dringenden Appell an den Wiener Gesundheitsstadtrat, die dafür ausschließlich zuständige Magistratsabteilung MA15 mit der entsprechenden Infrastruktur und dem nötigen Personal auszustatten", so der Vizepräsident der Ärztekammer Wien. Denn nur so können man Personen, die eine Corona-Impfbefreiung beantragen wollen, auch entsprechend betreut werden.
Zusätzlich brauche es eine klar definierte Anlaufstelle, wo Patientinnen und Patienten alle nötigen Informationen rund um das heikle Thema Corona-Impfbefreiung bekommen. In der klar definierte Anlaufstelle herrsche große Unsicherheit, viele Fragen seien offen.
„Spitalsambulanzen müssen Patientinnen und Patienten versorgen, offene Fragen zur Impfpflicht und Impfbefreiungen können aber sicher nicht in diesen geklärt werden", kritisiert Gingold. Doch stehe hier ausschließlich die Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten im Vordergrund. "Ambulanzen dürfen nicht noch mehr belastet werden."
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