34.000 Neuerkrankungen
Grippewelle hat Wien kurz vor Weihnachten fest im Griff
Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen steigt die Zahl der Grippe- bzw. grippeähnlichen Erkrankungen österreichweit weiter rasant an. Besonders in Wien explodieren die Zahlen förmlich. Der Gesundheitsdienst (MA 15) ermittelte allein in der Vorwoche rund 34.000 Neuerkrankungen – viermal soviel als noch im selben Vorjahreszeitraum.
WIEN. Seit Ende Oktober explodieren die Grippezahlen in Wien förmlich. Rund 34.000 Neuinfektionen mit Grippe bzw. grippeähnlichen Erkrankungen wurden allein in der letzten Woche vor Weihnachten in der Bundeshauptstadt erfasst.
Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden in der Kalenderwoche 50 noch rund 8.000 Neuerkrankungen verzeichnet. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen in der Kalenderwoche 50/22 bei mehr als dem Vierfachen. Seit Anfang Dezember gab es laut dem Gesundheitsdienst (MA 15) über 82.000 grippale Infekte und Grippeerkrankungen in Wien (Dezember 2021: 18.500).
Höhepunkt noch nicht erreicht
Die MA 15 informiert während der Grippesaison über den Verlauf der Grippeaktivität. Einmal pro Woche werden die Grippemeldestatistik des Wiener Grippemeldedienstes aktualisiert und die Daten der Vorwoche grafisch dargestellt.
Bisher erlangte die Influenza-Saison ihren Höhepunkt im Jänner oder Februar - also nach den Weihnachtsfeiertagen. Die aktuelle Situation war jedoch von Medizinerinnen und Medizinern nach zwei Jahren Corona-Pandemie erwartet worden.
Grippeimpfung weiterhin sinnvoll
Der Grund sei, weil von den Grippewellen zunächst "eine komplett ausgesetzt hat und eine sehr klein war letztes Jahr", erläuterte Stephan Aberle vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien, dem nationalen Referenzlabor für Influenzaviren, auf APA-Anfrage. Damit hätten viele in der Bevölkerung keine Influenza-Infektionen durchgemacht und die Immunität sinke.
Das führe dazu, dass viele oder mehr Menschen empfänglicher für Grippeviren sind. Das sei aber nicht der einzige Grund, hinzu komme etwa auch das Verhalten der Menschen und der Wegfall der Corona-Maßnahmen.
Überhaupt sei 2022 "ein ganz starkes Influenza-Jahr" – und ein Ende der Grippewelle ist noch nicht in Sicht. "Wir können noch nicht sagen wie stark es wird" und "wie breit" die Welle ausfällt, so Aberle. Der Gipfel werde allerdings "noch einige Wochen" andauern, die Influenza-Impfung sei daher nach wie vor sinnvoll.
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