Medikamentenanalyse
Studie in Wiener Apotheken läuft nach Plan
Ältere Personen, die dauerhaft auf eine Vielzahl von Medikamenten angewiesen sind, können oftmals den Überblick über diese verlieren. Eine Studie, die aktuell in Wiener Apotheken durchgeführt wird, soll hier Verbesserung schaffen.
WIEN. Einer halben Million Österreicherinnen und Österreichern soll die sogenannte Medikationsanalyse in Zukunft zu Gute kommen. Dabei geht es um all jene Patientinnen und Patienten, die von sogenannter Polypharmazie betroffen sind. Sie müssen aufgrund mehrerer Grunderkrankungen dauerhaft fünf oder mehr Arzneimittel gleichzeitig einnehmen.
Dies kann vor allem bei älteren Menschen zu Überforderung führen, wie die Österreichische Apothekenkammer in einer Aussendung berichtet. Über die Jahre könnten sie leicht den Überblick verlieren, welche Medikamente sie weshalb verschrieben bekommen haben, in welcher Dosierung sie diese wann einnehmen sollten und welches Medikament sich mit anderen verträgt oder auch nicht.
Eine Medikationsanalyse soll hier Abhilfe schaffen. Getestet wird das Projekt an 15 Apothekenstandorten in ganz Wien. Mehr als 200 Personen, die von Polypharmazie betroffen sind nehmen an der Studie teil. Dabei finden persönliche Gespräche statt, bei denen die Medikation und das Wohlbefinden der Teilnehmenden systematisch und anhand eindeutig festgelegter Kriterien erfasst werden. Eine von einer pharmazeutischen Expertengruppe entwickelte Software unterstützt und strukturiert das Patientengespräch. Kooperiert wird mit der Medizinischen Universität Wien und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger.
Erste Phase abgeschlossen
„Alle Patientinnen und Patienten, die sich um eine Teilnahme an dem Projekt beworben haben, sind jetzt aufgenommen, sämtliche Erstgespräche haben stattgefunden. Damit ist die Rekrutierungsphase abgeschlossen. Wir liegen genau im Zeitplan“, erklärt Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. Auch Christian Schörgenhofer von der Universitätsklinik für klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien ist positiv gestimmt. „Der schnelle Fortgang des Projekts spiegelt das starke Interesse und den großen Einsatz aller beteiligten Personen wider. Jetzt liegt der Fokus ganz auf den Zweit und Drittgesprächen."
Die Ergebnisse der Studie werden für Mitte 2024 erwartet. Dann kann mit einer Ausweitung auf die restlichen Apotheken in Wien und auch im Rest von Österreich begonnen werden. Sowohl die betroffenen Einzelpersonen, als auch das staatliche Gesundheitssystem können dann in Zukunft von einer solchen Analyse profitieren.
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