Waldbrandgefahr
Dramatische Situation wegen ausgetrockneter Böden in Wien
Klima- und Forstdirektor der Stadt Wien, Andreas Januskovecz, hat in seiner langen Karrierelaufbahn noch nie so stark ausgetrocknete Böden in der Hauptstadt gesehen. Aufgrund von anhaltender Waldbrandgefahr drohen bei Verstößen hohe Geldstrafen.
WIEN. Die anhaltende Waldbrandgefahr besorgt die Stadt Wien. Deshalb wird man jetzt bei Verstößen gegen die Waldbrandverordnung schärfer vorgehen. Statt Abmahnen drohen sehr hohe Geldstrafen. Derzeit sei die Situation "zu dramatisch", meint Klima- und Forstdirektor der Stadt Wien, Andreas Januskovecz.
Die Stadt Wien hat sich deswegen entschieden, bei der Kontrolle der Waldbrandverordnung "rigoros" vorzugehen und zu strafen statt abzumahnen, so Januskovecz im "ORF Wien heute"-Interview. Der Forstdirektor hat noch nie in seiner Karrierelaufbahn erlebt, dass die Böden so stark ausgetrocknet sind.
Strafen bis zu 7.200 Euro
Wenn man in Parks, auf Wiesen und Wäldern in Wien sowie im Quellschutzgebiet der Stadt die Verordnung nicht einhält, drohen Strafen von bis zu 7.200 Euro. Die Kontrollen finden in Kooperation mit der Polizei statt. "Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf der Fläche verstärkt unterwegs, hier in Wien genauso wie im Grenzgebiet Schneeberg und Hochschwabwald. Dort haben wir verstärkte Kontrolle", so Januskovecz. In Zukunft wird von der Luft aus mit Drohnen kontrolliert und geschaut, wo Feuer und Feuerstellen sind.
Laut Waldbrandverordnung ist offenes Feuer im Wald und in Waldbrandnähe verboten. Das betrifft neben angezündeten Zigaretten auch Grill- und Lagerfeuer. Ebenso geparkte Autos mit ihren heißen Katalysatoren können jederzeit einen Waldbrand entfachen.
100.000 Euro bei Brand zu bezahlen
Falls es tatsächlich zum Brand kommt, kann es sehr teuer werden: "Dann kommen auch die ganzen Waldbrandkosten auf die Täterin oder den Täter zu. Der Waldbrand im Schneeberger Gebiet voriges Jahr, der ist über 30 Millionen Euro gegangen. Das heißt, Waldbrände auch kleinerer Art, da haben sie gleich mal 100.000 Euro und das hat dann der Täter oder die Täterin zu bezahlen", erklärt der Experte.
Die Situation sei am dramatischsten am Waldrand: "Eine einzige gekippte Zigarette, die noch Glut dran hat und das haben sie meistens, wenn geraucht wird, kann in kürzester Zeit zu einem großen Waldbrand führen".
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