Silvester in Wien
Experten warnen vor falscher Verwendung von Pyrotechnik
Die Experten vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) geben einige Tipps für den sicheren Umgang mit Pyrotechnik und warnen vor einem illegalen Kauf von Pyro-Gegenständen.
WIEN. Erneut ist die Jahreszeit gekommen, wenn illegale Pyrotechnik wieder mehr im Laufen ist. Mitte Dezember konnte die Gruppe für Sofortmaßnahmen der Stadt mehr als 450 Kilogramm an illegal gelagerten Feuerwerkskörpern in Währing sicherstellen, Unbekannte sprengten mit Pyro ein öffentliches WC in die Luft und am Meidlinger Bahnhof wurden 500 Stück illegaler Blitzknallsätze gefunden - siehe unten.
Silvester naht und es steigt auch die Sorge vor Pyrotechnikunfällen. Die vergangenen zwei Jahreswechsel hatten jeweils ein Todesopfer hierzulande gefordert, im Schnitt müssen österreichweit pro Jahr 210 Personen nach solchen Unfällen im Spital behandelt werden. Das teilte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) in einer Aussendung mit.
Etwa 15 Prozent der betroffenen Opfer waren Kinder bis zum Alter von 14 Jahren sowie 47 Prozent Jugendliche bzw. junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren. "Wir warnen eindringlich davor, ungeeignete Pyrotechnik an Kinder, Jugendliche und andere unbefugte Personen weiterzugeben oder zu verkaufen", warnt KFV-JuristArmin Kaltenegger.
Präventionstipps
Die Expertinnen und Experten des KFV haben einige Tipps für die sichere Verwendung von Pyrotechnik. Ein Überblick:
- Die Gebrauchsanleitungen sollen gelesen werden
- Man sollte auf die Kennzeichnungen achten. Die Feuerwerksartikel sollen nur im Fachhandel gekauft werden. Kategorie F1 (Knallerbsen, Tortensprüher etc.) ist ab 12 Jahren erlaubt, F2 (minderstarke Raketen) ab 16 Jahren. Die pyrotechnischen Gegenstände müssen über das CE-Kennzeichen, Registrierungsnummer und die spezifische Kennzeichnung samt deutscher Gebrauchsanweisung verfügen
- Die sogenannten "Schweizerkracher" und "Piraten" dürfen seit 2013 nicht mehr verkauft werden
- Beachte auf das Verbot des Versandhandels von pyrotechnischen Gegenständen an Letztverbraucher
- Die Raketen sollen sicher gelagert werden und man sollte Abstand halten
- Blindgänger sollte man kein zweites Mal zünden
- Der Feuerlöscher oder ein Wasserkübel sollte immer bereitgestellt werden
- Zusehende müssen Abstand vom Geschehen halten und ihre Handtaschen unbedingt geschlossen halten. Unbedingt sollte man auch Fenster und Türen schließen
Brandgefahr hoch
Laut dem KFV führen immer wieder vor allem folgende Fehler zu schweren Pyro-Unfällen: "Illegaler Import", "Missachtung der Warnhinweise", "keine ausreichenden Fachkenntnisse", "Herstellung einer nicht fachgerechten Abschlusskonstruktion" sowie "Nichteinhaltung der Sicherheitsabstände".
Christian Eltner, Generalsekretär vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) betont in der Aussendung neben den erheblichen Unfallgefahren für die Menschen auch die nicht unerhebliche Brandgefahr, die durch die Verwendung von Feuerwerkskörpern ausgeht.
„Brände durch Pyrotechnik machen zwar nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der Brandschäden in Österreich aus, aber diese Bedrohung ist völlig unnötig, weil sie durch Prävention sehr gut verhindert werden kann“, sagt Christian Eltner, Generalsekretär vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO).
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