Gebäudebewachung
Objektschutz-Polizei startet Ende des Jahres in Wien
Die Weichen für die sogenannte Objektschutz-Polizei sind gestellt. Erste Details zu der Truppe wurden am Dienstag vom Innenministerium präsentiert. Ziel der neuen Einheit ist es, die Wiener Polizei bei der Bewachung von schützenswerten Gebäuden zu entlasten.
WIEN. Ein Pilotversuch des Innenministeriums geht bald an den Start: die Einrichtung einer eigenen "Objektschutz-Polizei". Ziel dieser Einheit ist es, die Wiener Polizei bei der Bewachung von Botschaften und besonders sensiblen Gebäuden zu entlasten.
Im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag, 9. Jänner, gaben Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Bundespolizeidirektor Michael Takacs die Details zur neuen Truppe bekannt. Der Objektschutz in der Bundeshauptstadt wurde bisher von der Polizei selbst durchgeführt und erfolgt in Wien aktuell nahezu ausschließlich auf Überstunden-Basis, heißt es – doch bald nicht mehr.
Halbes Jahr Ausbildung
Wie beim Medientermin bekannt gegeben wurde, wird hierfür eine eigene Einheit ausgebildet. Demnach starte eine sechsmonatige Kurzausbildung mit Juni 2024 für 60 Bewerberinnen und Bewerber. Die ersten Objektschutz-Polizisten sollen dann im Dezember 2024 an den Start gehen, hieß es vom Ministerium.
Diese umfasse dabei die wichtigsten Kernkompetenzen für Polizistinnen und Polizisten. "Sieht ein Objektschutz-Polizist während seiner Arbeit einen Handtaschenraub, wird er die Anzeige selbst legen und den Täter festnehmen können", nannte der Bundespolizeidirektor ein Beispiel. "Er wird den Fall aber nicht selbst bearbeiten können", so Takacs.
Ähnliche Befugnisse wie Polizei
Das Auswahlverfahren für die Objektschutz-Truppe sei grundsätzlich analog zu jenem für den uniformierten Streifendienst, "umfasse aber andere Leistungsparameter", erklärte der Bundespolizeidirektor. Bei einem gewünschten Wechsel in den regulären Streifendienst müsse das Aufnahmeverfahren nochmals durchlaufen werden, eine Anrechnung von einzelnen Modulen sei aber möglich, hieß es aus dem Innenministerium.
Die Bewerbung für die Objektschutz-Polizei sei bereits möglich. Die Objektschutz-Polizisten würden zudem die gleichen Uniformen wie Streifenbeamtinnen und Beamten erhalten, man wolle hier bewusst "nicht auseinanderdividieren", so Takacs.
Das Verteidigungsministerium verlängerte im vergangenen September den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz zur Bewachung von Objekten in Wien bis März 2024. Auf die Frage, wer die Lücke im Zeitraum von März 2024 bis zum Start der Objektschutz-Polizei im Dezember füllen solle, sagte Karner: "Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres läuft, solange es notwendig ist." Karner und Takacs betonten zudem, dass die Bewachung und der Schutz von sensiblen Einrichtungen seit dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober des Vorjahres an neuer Relevanz gewonnen habe.
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