Fall Leonie
Prozess-Start gegen drei Männer in Wien am Dienstag
Der Fall Leonie wird am Dienstag am Wiener Landesgericht aufgerollt. Angeklagt werden jene drei junge Männer, die für den Tod der 13-Jährigen, die im Juni 2021 in der Donaustadt leblos von Passanten aufgefunden wurde, verantwortlich sein sollen. Ein Urteil wird für 6. Oktober erwartet.
WIEN. Beim Prozessauftakt zum Tod der 13-jährigen Leonie stehen drei Männer im Alter zwischen 19 und 23 Jahren am Dienstag, 27. September, in Wien vor Gericht. Das Mädchen war am Morgen des 26. Juni 2021 von Passanten auf einem Grünstreifen in der Donaustadt leblos aufgefunden worden.
Wie Ermittlungen später ergaben, soll es vor seinem Tod unter Drogen gestanden haben und wurde vergewaltigt. All dies wurde als "Fall Leonie" bekannt. Den Angeklagten wird Vergewaltigung mit Todesfolge sowie schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen angelastet.
Drogen verabreicht und vergewaltigt
Die 13-jährige Leonie stammt aus dem niederösterreichischen Bezirk Tulln. Angeblich hatte sie sich am 25. Juni 2021 mit dem Jüngsten der drei Verdächtigen am Wiener Donaukanal getroffen. Hier soll das Opfer zunächst eine MDA-Tablette freiwillig zu sich genommen haben. Danach sollen sie in die Wohnung eines Bekannten des Angeklagten gegangen sein, wo das Trio laut Anklage beschlossen haben soll, dem Mädchen Drogen zu verabreichen und zu vergewaltigen.
Ihr wurde die Partydroge Ecstasy verabreicht – insgesamt sollen es sieben Tabletten gewesen sein. Danach soll sie laut Anklage von allen drei missbraucht worden sein. Durch die Einnahme der Tabletten soll es zu einer Überdosis der 13-Jährigen gekommen sein, wo in weiterer Folge die Atmung aussetzte.
Urteil voraussichtlich am 6. Oktober
Das Obduktionsgutachten ergab später, dass Leonie erstickte. Als sich das Mädchen nicht mehr regte, sollen die Männer in Panik geraten sein. Als nichts mehr half, sollen sie sie es vor die Tür getragen und es an den Baum angelehnt haben, wo die 13-Jährige leblos von Passanten entdeckt wurde.
Insgesamt sieben Verhandlungstage sollen am Wiener Landesgericht geplant sein. Ein Urteil soll am 6. Oktober fallen. Schon vorab wurde ein Film- und Fotografierverbot bei dem Prozess bekannt gegeben. Dem ältesten Angeklagten (er war zum Zeitpunkt der Tat bereits über 21 Jahre alt) drohen um zehn bis 20 Jahre oder sogar lebenslang, die beiden anderen Tatverdächtigen müssen mit bis zu 20 Jahren rechnen.
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