Wiener "Rudolf-Gelbard-Gasse"
Umbenennung im Zeichen des Antifaschismus

Der geborene Leopoldstädter Rudolf "Rudi" Gelbard war Antifaschist und Sozialdemokrat, überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt und starb im Alter von 88 Jahren in Wien. Um sein Wirken für die Menschen zu Würdigen, wurde eine Gasse beim 12.Februar-Platz in Döbling in die Rudolf-Gelbard-Gasse umbenannt.

WIEN/LEOPOLDSTADT/DÖBLING. Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus in Europa. Diesen Worten stimmt die demokratische Gesellschaft ohne Zögern bei. Gelebt hat diese Parole Rudolf "Rudi" Gelbard. Der bekennende Sozialdemokrat und Antifaschist kam am 4. Dezember 1930 in Wien zur Welt und verbrachte seine Kindheit in der Leopoldstadt. Er musste dabei miterleben, wie die Nationalsozialisten immer mehr Zuwachs bekamen. Auch das Klima wurde immer gewalttätiger, Übergriffe, auch auf Gelbard, häuften sich.

Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich wurde Gelbard zusammen mit 17 Angehörigen seiner Familien 1942 ins Konzentrationslager (KZ) deportiert. Er war eines von 15.000 Kinder im KZ Theresienstadt, wo er die Schrecken des faschistischen Vernichtungsregimes mit voller Härte am eigenen Leib erfuhr. Nur 300 Kinder überlebten das KZ Theresienstadt - Gelbard war einer davon. Ein Schicksal, das leider zu wenigen in den Konzentrationslagern zu Teil wurde.

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) übergibt einen Strauß Blumen an die Witwe von Rudolf Gelbard, Inge Gelbard. | Foto: Sophie Brandl
  • Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) übergibt einen Strauß Blumen an die Witwe von Rudolf Gelbard, Inge Gelbard.
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Der bekennende Sozialdemokrat Gelbard zog später in den Karl-Marx Hof nach Döbling. 36 Jahre wohnte er hier. Er setzte sich in weiterer Folge für das Bewusstsein der Menschen ein, trat unter anderem als Zeitzuge in Schulen und Universitäten ein.  So leistete er einen unermesslichen Beitrag, tausende Menschen über eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte aufzuklären und zu sensibilisieren. Nun setzte ihm die Stadt Wien ein besonderes Denkmal. Am 12. Februar-Platz beim Karl Marx Hof bekam Gelbard seine eigene Gasse. Die neue Rudolf-Gelbard-Gasse befindet sich zwischen Boschstraße und Heiligenstädter Straße.

Bürgermeister als enger Freund

Gelbard war bei verschiedenen Institutionen ein geschätzter Zeitzeuge und Aufklärer. Allen voran in der SPÖ sieht man ihn als Gallionsfigur für den Kampf für Gerechtigkeit und gegen Rasissmus und Faschismus. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hielt bei der feierlichen Umbenennung der Gasse fest, dass er ein langjähriger Freund von Rudi Gelbard war. Er hält Gelbards Andenken hoch: "Fast vier Jahre nach dem Todestag schaffen wir ihm dieses Andenken. Der Rudi war einer der wichtigsten Zeitzeugen. Er hat sehr emotional, aber auch bildhaft die Geschichten geschildert und der Jugend damit vermittelt, was für Schrecken durch den Faschismus ausgelöst wurden."

Von links: Thomas Mader (Bezirksvize Döbling, SPÖ), Barbara Nowak (Landesparteisekretärin der SPÖ Wien), Veronica Kaup-Hasler (Kulturstadträtin SPÖ), Inge Gelbard (Witwe von Rudolf Gelbard) und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). | Foto: Sophie Brandl
  • Von links: Thomas Mader (Bezirksvize Döbling, SPÖ), Barbara Nowak (Landesparteisekretärin der SPÖ Wien), Veronica Kaup-Hasler (Kulturstadträtin SPÖ), Inge Gelbard (Witwe von Rudolf Gelbard) und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).
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Für Ludwig war Gelbard aber mehr. Er war "Zeitzeuge, er war Vortragender – er war aber auch Aktivist, der immer in Dialog, auch mit rechtsextremen Gruppen, trat, um aufzuklären." Ludwig verweist auf das Filmporträt "Der Mann auf dem Balkon" aus dem Jahr 2007 über Gelbard. Darin durfte Gelbard den Balkon in der Hofburg betreten: "Es war für Rudi wie ein Triumph dort oben zu stehen, wo Jahrzehnte zuvor Adolf Hitler den Anschluss Österreichs ausrief. Rudi hat trimuphiert. Wir alle haben triumphiert", so Ludwig.

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