Gesamtkosten unklar
Westen Wiens bekommt bald fünfte Hauptwasserleitung
Der Bau einer neuen Hauptwasserleitung für den Westen Wiens wurde vom Gemeinderatsausschuss beschlossen. Zwölf Millionen Euro nimmt man für den ersten Bauabschnitt in die Hand, wie viel das Gesamtprojekt kosten soll, sei nur schwer abschätzbar.
WIEN/HERNALS/OTTAKRING. Nicht nur über der Erde Wiens wird fleißig gebaut, auch im Untergrund tut sich einiges. Ein Prestigeprojekt ist etwa das neue Öffi-Netz von U2 x U5. Aber auch bei der Wasserversorgung tut sich einiges, so steht etwa die neue 3. Hauptwasserleitung Nord kurz vor der Fertigstellung. Sie soll den Hauptwasserbehälter in Döbling und auch die Stadtgebiete jenseits der Donau mit dem bestehenden Netz verbinden, umfangreiche Bauarbeiten durch die Bezirke gingen dem zuvor.
Diese Leitung ist noch nicht vollendet, da beschließt der Gemeinderatsauschuss für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal bereits eine neue Wasserader für den Westen der Stadt. "Wien wächst und der Wasserbedarf der Bevölkerung wird in den kommenden Jahrzehnten weiter ansteigen. Daher erweitern wir Wasserbehälter und bauen das Rohrnetz stark aus. Das betrifft vor allem Wassertransportleitungen", erklärt Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) den Grund. Die neue Versorgungslinie soll den Namen "5. Hauptleitung" tragen.
Durch diese Leitungen werden große Wassermengen auf das Stadtgebiet verteilt. Der Ausbau sei daher ein wichtiger Baustein, um die Trinkwasserversorgung langfristig auf höchstem Niveau zu sichern, betont der Stadtrat.
Zwölf Millionen Euro für ersten Bauabschnitt
Am Mittwoch entschied sich der Gemeinderatsausschuss für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal einstimmig für den Bau des ersten Abschnittes. Dieser soll zwischen dem Mildeplatz im 16. Bezirk und der Richthausenstraße im 17. Bezirk verlaufen, der Bau soll schon im Juni 2024 starten. Zwölf Millionen Euro nimmt man in die Hand.
Gesamt soll die neue 5. Hauptleitung dann eben vom Mildeplatz bis zur Sieveringer Straße im 19. Bezirk verlaufen. Bis Ende 2026 sollen dann rund 5,2 Kilometer neue Transportleitung verlegt worden sein - wie viel das alles kosten soll, kann auf Nachfrage von MeinBezirk.at bei der zuständigen MA 31 - Wiener Wasser "seriös nicht genannt" werden. Die nötigen Ausschreibungen für die restlichen Bauabschnitte laufen noch nicht, gleichzeitig gibt es durch die Teuerung resultierende Preisschwankungen, erklärt man dazu aus der Abteilung.
450 Millionen Liter Wasser pro Tag
Was hingegen fix ist, ist die Notwendigkeit der neuen Wasser-Lebensader. In Wien werden Bevölkerungsprognosen zufolge im Jahr 2050 mehr als 2,2 Millionen Menschen leben. Längere Trockenperioden werden aufgrund der Klimakrise wahrscheinlicher, argumentiert die Stadt. Wiener Wasser rechnet daher mit einem Anstieg des Gesamtwasserverbrauchs um rund 15 Prozent auf durchschnittlich 450 Millionen Liter Wasser pro Tag. Dazu kommen noch Wasserspender, welche versorgt werden müssen.
Um dem Bedarf gerecht zu werden, muss das Rohrnetz rechtzeitig angepasst und erweitert werden. Für die Infrastruktur nehme man bei Wiener Wasser pro Jahr gut 100 Millionen Euro in die Hand. "Die neue Trinkwasser-Transportleitung bietet künftig zusätzliche Sicherheit für die Wasserversorgung der Gebiete im Norden und Westen der Stadt“, erklärt Wiener Wasser-Chef Paul Hellmeier.
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